Walter Kamith ist Blumenstraußgewinner

Kakerbeck. Kamith, dieser Name ist in Kakerbeck untrennbar mit der Feuerwehr verbunden. Das liegt allerdings nicht nur am jetzigen Chef, Ulf Kamith, sondern auch und vor allem an seinem Vorgänger und Vater Walter, der die Truppe von 1977 bis 2005 leitete. Das Engagement für den Brandschutz war und ist aber nur eine von vielen ehrenamtlichen Aufgaben, denen sich der heute 74-Jährige bislang gewidmet hat.

Als ihn die Volksstimme mit dem Blumenstrauß des Monats April überrascht, ist es ihm fast ein wenig unangenehm. Denn Walter Kamith gehört zu jenen Menschen, für die der Dienst an der Allgemeinheit eine Selbstverständlichkeit ist und die darum kein großes Bohei machen. „Irgendwie ist mir das in die Wiege gelegt worden“, sagt der Mann, der nach wie vor für den Spielmannszug der Feuerwehr Kakerbeck verantwortlich zeichnet.

Den hat er Anfang der 1990er Jahre gemeinsam mit Otto Beckmann, Joachim Voss und mit der Unterstützung des damaligen Landrates Hans-Jo- achim Ostermann wiederbelebt. „Der Anstoß dazu kam bei einem Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Gardelegen, der in Kakerbeck stattfand“, erinnert sich Walter Kamith. Er und seine Mitstreiter setzten daraufhin alle Hebel in Bewegung, den Spielmannszug, den es bereits von 1952 bis 1972 gab und in dem Kamith schon mitwirkte, wieder auftrittsfähig zu machen. „1996 war es dann soweit“, erzählt der Kakerbecker, der nach der Wende auch als Kommunalpolitiker im Gemeinderat wirkte, nicht ganz ohne Stolz in der Stimme. Er selbst leitete jahrelang die Trommler an und spielte bis vor fünf Jahren eigenhändig die Pauke. Auch wenn er die Schlägel mittlerweile an Jüngere übergeben hat, kümmert er sich aber nach wie vor um alle organisatorischen Belange. Zudem war Walter Kamith bislang im Kreisfeuerwehrverband Gardelegen für den Bereich Musikzüge zuständig und wirkte auch im Fachausschuss „Feuerwehrmusik“ des Landesfeuerwehrverbandes mit. Beide Aufgaben hat er aber in diesem Jahr abgegeben.

Es gibt aber auch noch andere Aufgaben, die erledigt werden wollen. So obliegt dem engagierten Senior zum Beispiel das Management der Feuerwehr-Kochgruppe. Die besteht ausschließlich aus Mitgliedern der Ehrenabteilung der Feuerwehr, für die 1996 eine ungebrauchte Gulaschkanone aus alten NVA-Beständen angeschafft worden ist und die seither immer wieder zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel dem Tag der offenen Feuerwehrtür, der immer am 1. Mai stattfindet, die Kochlöffel schwingen. Mit den Erlösen ihrer Arbeit unterstützen sie unter anderem die Kakerbecker Jugendfeuerwehr.

Walter Kamith, der bereits als 17-Jähriger Brandbekämpfer wurde, war und ist allerdings nicht nur Feuerwehrmitglied aus Leidenschaft, sondern auch Karnevalist. Er gehörte 1995 zu denen, die die örtliche Karnevalsgesellschaft, die es bis in die 1950er Jahre schon einmal gegeben hatte, wiederbelebten. 21 Jahre lang kümmerte er sich anschließend um deren Finanzen und gehört bis heute dem Elferrat an.

Und als wäre das nicht alles schon genug, ist der dreifache Vater auch stolzer und leidenschaftlicher Opa von vier Enkelkindern, um die er sich gern kümmert – gemeinsam mit Ehefrau Roswitha, versteht sich, die genau wie er selbst in Kakerbeck geboren worden ist und mit der er bereits seit 48 Jahren verheiratet ist.

Beide würden sich übrigens wünschen, dass der Zusammenhalt im Dorf nicht verloren geht. Doch dafür bedarf es eines gewissen Einsatzes. Ein Einsatz, wie ihn Walter Kamith von jeher zeigt.

Kennen auch Sie, liebe Leser, jemanden, der sich in besonderem Maße ehrenamtlich engagiert, der mit seinem Hobby andere Menschen begeistert oder der sich helfend für sie einsetzt? Dann schlagen Sie ihn doch für den nächsten Blumenstrauß des Monats vor. Möglich ist dies in der Gardeleger Redaktion der Volksstimme am Rathausplatz 4, Telefon 03907/80 69 26, oder via Mail unter redaktion.gardelegen@volksstimme.de