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Einbruchsserie Wildkamera wurde zum Verhängnis

Ein Pkw-Einbruchsserientäter aus dem Altmarkkreis Salzwedel konnte jetzt von der Polizei Helmstedt-Wolfsburg ermittelt werden.

Von Cornelia Ahlfeld 27.06.2018, 19:17

Gardelegen/Wolfsburg  l Eine Wildkamera wurde einem 43 Jahre alten Serientäter aus dem Altmarkkreis Salzwedel zum Verhängnis. Denn die qualitativ guten Fotos zeigen Aufnahmen des Täters bei seinem letzten Pkw-Einbruch an einem Feldweg an der B 244 zwischen Grafhorst und Rühen (Samtgemeinde Velpke), teilte die Wolfsburger Polizei mit. Der Mann stehe in dringendem Tatverdacht, von November bis Juni entlang der B 244 zwischen Helmstedt und der Samtgemeinde Velpke 20 Pkw aufgebrochen zu haben. Die Masche war jeweils die gleiche. Der Täter schlug eine Seitenscheibe ein und holte sich dann aus den Fahrzeugen zurückgelassene Gegenstände wie Taschen, Einkaufskörbe oder Kleidungsstücke. Mitgehen ließ der Mann auch Bargeld, Ausweispapiere und EC-Karten. Den Ermittlungen nach suchte der Einbrecher nach Pkw, die auf Feldwegen oder Parkplätzen abgestellt waren. Deren Besitzer waren oftmals nur kurze Zeit von ihren Fahrzeugen entfernt. So wurde beispielsweise am 17. April ein Audi A 6 einer 37-Jährigen aus Leer aufgebrochen, als sie auf einem Parkplatz am Waldrand bei Querenhorst parkte, um ihre Notdurft zu verrichten. Der Täter schnappte sich einen Rucksack vom Beifahrersitz.

Am 2. Juni schlug der Mann letztmals auf dem Feldweg zwischen Grafhorst und Rühen zu. Dort wurde um 17.45 Uhr ein VW Caddy aufgebrochen. Gestohlen wurde der Einkaufskorb der 37-jährigen Caddy-Fahrerin, die nur kurz mit ihrem Hund Gassi gehen war. Die Ermittler des Kriminalermittlungsdienstes der Helmstedter Polizei kamen dem Mann durch individuelle Tatortspuren und durch die Aufnahmen der dort zufällig hängenden Wildkamera eines Jagdpächters auf die Spur. Zusätzlich stellte sich heraus, dass die Polizei in Sachsen-Anhalt den 43-Jährigen Mitte Juni wegen bestehender Haftbefehle – Fahren ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung – festgenommen hatte. Der 43-Jährige war somit auch ohne Fahrerlaubnis auf seinen Diebestouren unterwegs.

Inzwischen sitzt der Mann in der Justizvollzugsanstalt Halle ein. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig wurde die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht und mehrere Beweismittel aus dem Diebesgut sichergestellt. Der Serientäter kommt darüber hinaus für gleichgelagerte Fälle in Sachsen-Anhalt in Frage. Pkw-Aufbrüche hatte es unter anderem in Breiteiche, Wannefeld und dem Raum Calvörde gegeben.

Zum letzten Mal in der hiesigen Region am 16. Mai zwischen 15 und 16 Uhr am Miester Friedhof. Dort hatte der Fahrer eines Ford Fusion seinen Pkw rechts vom Zugangstor zum Friedhof geparkt. Die hintere Seitenscheibe wurde eingeschlagen und aus dem Pkw ein grau-schwarzer Rucksack mit Geldbörse und Medikamenten gestohlen. In der braunen Ledergeldbörse befanden sich Personalausweis, Fahrerlaubnis, Fahrzeugschein, Geldkarte und Krankenkarte. Im Fall von Breiteiche hatte ein betroffener Pkw-Besitzer seinen Fall gegenüber der Volksstimme geschildert. Dort hatte der Täter zwischen Ostersonntag abends und Ostermontag morgens zugeschlagen. Der Pkw stand vor einem Wohnhaus in diesem abgelegenen Drömlingsort. Wie in den anderen Fällen auch wurde eine Scheibe des Pkw eingeschlagen und unter anderem eine hochwertige Kamera gestohlen. Die Ermittlungen werden in beiden Bundesländern geführt. Der konkrete Schaden ist noch nicht bekannt.