1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

EIL

Kriminalität Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Nach dem Großbrand bei Frapa-Plast in Gardelegen ermittelt die Polizei jetzt wegen Brandstiftung.

Von Cornelia Ahlfeld 30.05.2017, 03:00

Gardelegen l Am Montag waren Brandermittler vom Kreis-Polizeirevier Salzwedel und vom Landeskriminalamt vor Ort. Nach Sicherung der Spurenlage stehe fest: Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen, teilte auf Anfrage Polizeisprecherin Friederike Quast gestern mit. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Brandstiftung.

Die Stadt hat die Verantwortung abgegeben. Der Großbrand auf dem Gelände der Frapa-Plast GmbH an der Stendaler Chaussee ist gelöscht. Am Sonntag wurde der Einsatzort den Firmeninhabern übergeben.

Die weiteren Ermittlungen werden wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung geführt. Auch seitens der Polizei wurde damit der Brandort freigegeben.

Unterdessen hat das Umweltamt mehrfach Proben genommen, unter anderem täglich aus dem Lausebach. Auch gestern Morgen seien Mitarbeiter vor Ort gewesen, informierte auf Anfrage Kreis-Sprecherin Birgit Eurich. Die Proben werden labortechnisch in Magdeburg und Halle untersucht. Die Ergebnisse werden im Laufe dieser Woche vorliegen. Danach sollen erforderliche Maßnahmen getroffen werden.

„Auf Wasserentnahme und Baden im Lausebach sollte zurzeit verzichtet werden“, so Eurich. Der Anglerverband werde das Gewässer beobachten. „Fragen zu möglichen Schadensausgleichen können noch nicht beantwortet werden, da sie im kausalen Zusammenhang zur Brandursache und zum Brandgeschehen stehen“, betonte Eurich.

Am Mittwoch löste um 18.48 Uhr die Brandmeldeanlage des Unternehmens, das Kunststoffmüll zu Granulat verarbeitet, Alarm aus. Riesige Mengen Plastemüll standen in Flammen. Eine dicke, schwarze Rauchwolke mit einer Feuersbrunst breitete sich aus. Noch am Donnerstag war kilometerweit der schwarze Rauch zu sehen. Für die Kameraden der freiwilligen Feuerwehren begann damit ein Dauereinsatz. In der Spitze waren mehr als 170 Kameraden vor Ort. Über das Wochenende waren zusätzlich 35 Berufsfeuerwehrleute unter der Regie der Werksfeuerwehr Bitterfeld im Einsatz. Die Stadt hatte am Freitagabend Amtshilfeersuchen gestellt (wir berichteten).

In den Feuerwehren wird zurzeit Inventur gemacht, um Schadenslisten zu erstellen, denn eine Vielzahl von Material und Technik ist bei dem Großeinsatz beschädigt worden. Nach Ermittlung der Gesamtkosten werde geprüft, wer welche Kosten übernehmen muss, sagte gestern Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig. Unabhängig davon gab es von allen Seiten viel Lob für die Kameraden. „Wir können stolz sein auf unsere Ortsfeuerwehren“, betonte Zepig, „und wir können froh sein, dass bei diesem Einsatz mit hohem Gefahrenpotential niemand verletzt wurde.“