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Einsatzübung Feueralarm im Jercheler Eulennest

32 Kameraden aus fünf Feuerwehren des Bereiches III probten am Sonnabendnachmittag den Ernstfall: Brand im Jercheler Kinderheim Eulennest.

Von Cornelia Ahlfeld 24.04.2017, 03:00

Jerchel l Um 13.08 heulen am Sonnabend in den Orten des Feuerwehrbereiches III die Sirenen. Brand im Jercheler Kinderheim Eulennest – mehr ist zunächst nicht bekannt. Um 13.15 Uhr treffen die Kameraden der Jercheler Feuerwehr am Einsatzort ein. Ortswehrleiter Tobias Kampe übernimmt zunächst das Kommando. Spricht kurz mit der Heimleiterin Kerstin Giffey, die sich nach Ausbrechen des Feuers mit einem Teil der Kinder und Erzieher ins Freie retten kann. 14 Kinder im Alter von 3 bis 15 Jahren leben im Kinderheim. 11 Mitarbeiter sind dort tätig. Fünf Kinder sind noch im brennenden Haus, ebenso zwei Erzieher. Kurze Zeit später treffen die Jeseritzer Kameraden ein. Es folgen Potzehne und Roxförde. 14 Minuten nach der Alarmierung sind die erste Atemschutztruppe und der erste Sicherungstrupp einsatzbereit. Unterdessen haben die Kameraden eine Führungsstruktur aufgebaut.

Sie verschaffen sich schnell einen Überblick. Die Geamtleitung übernimmt Ralf Fuhlbrügge aus Jeseritz. Drei Abschnitte werden gebildet: die Menschenrettung unter der Leitung von Karsten Wendorff aus Jeseritz, die Brandbekämpfung unter der Leitung von Horst-Dietmar Thiele aus Roxförde und die Löschwasserversorgung unter der Regie von Tobias Kampe aus Jerchel. Und die gestaltet sich als schwierig. Denn die naheliegenden Löschwasserbrunnen an der Bushaltestelle und an der Straße nach Potzehne sind defekt. Der nächste Brunnen liegt an der Lunauer Straße – in 480 Meter Entfernung. Die Potzehner Kameraden haben unterdessen ihr Tanklöschfahrzeug am Kinderheim in Funktion gebracht. Die erste Löschwasserversorgung funktioniert. Die Atemschutzgeräteträger gehen ins Haus, um die Vermissten zu suchen und ins Freie zu bringen. Im Haus ist es dunkel. Eine Nebelmaschine sorgt für reichlich Qualm. Von den Rauchmeldern kommt ohrenbetäubender Lärm. Die jungen Männer fangen im Erdgeschoss an, ein weiterer Trupp geht ins Haus. Die Vermissten werden in der oberen Etage gefunden. Unterdessen funktioniert auch die Löschwasserversorgung aus dem Brunnen an der Lunauer Straße. Ein nächstes Szenario kommt dazu. Ein Kamerad ist beim Einsatz ohnmächtig geworden und muss ebenfalls gerettet werden. Auch das klappt. Um 14.02 Uhr ist die Einsatzübung beendet.

Bereichsleiter Olaf Wendorff und die Beobachter der Übung, Miestes Wehrleiter Wolfgang Witte, Andy Neubauer von der Miester Wehr und Alexander Mattheis von der Feuerwehr Berge, nehmen die Auswertung vor. Dazu gibt es Kaffee, Kuchen und Bratwurst vom Grill. „Das Übungsziel wurde erreicht. Mit der Bewältigung der Aufgaben sind wir zufrieden“, fasst Wendorff zusammen. Im Ernstfall wären es allerdings zu wenig Atemschutzgeräteträger gewesen. Als ein Schwachpunkt stellt sich am Ende die Kommunikation über Funk heraus. „Das muss noch geübt werden“, betont Wendorff. Ansonsten sei alles gut gelaufen. Die Wasserversorgung über die lange Wegestrecke habe sehr gut geklappt. Die erreichten Zeiten bis zur Einsatzbereitschaft seien sehr gut gewesen. Zum Schluss gibt es Lob und Dank für alle beteiligten Kameraden und für Kinder und Mitarbeiter des Kinderheimes. Im nächsten Jahr gibt es wieder eine große Einsatzübung. Und wieder wird es ein Objekt mit besonderen Herausforderungen sein. Geprobt wurde bisher unter anderem in der Letzlinger Schule, in Stallanlagen, in einem Hotel und in einer Biogasanlage.