1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Drei Vermisste aus Flammen gerettet

Feuerwehr Drei Vermisste aus Flammen gerettet

Feuerwehrübung des Zugbereichs Kalbe: 50 Feuerwehrleute proben für den Ernstfall. Alle Feuerwehren des Zugbereiches Kalbe rücken aus.

Von Petra Hartmann 13.03.2017, 02:00

Karritz l Alarm in Karritz: Ein Schuppen der Agragenossenschaft steht in Flammen. Alles nur eine Übung – zum Glück: Ein Szenario, das Wehrleiter Ramon Rulff ausgedacht hat, um mit den Kameraden für den Ernstfall zu proben.

Um 18.15 Uhr gehen die Pieper der Einsatzkräfte los, wenig später sind die ersten Karritzer vor Ort, erkunden den Brand und fahren sofort wieder zurück zum Gerätehaus – um vom 300 Meter entfernten Löschwasserteich die Wasserversorgung aufzubauen. Kurz darauf ist auch die Kalbenser Wehr zur Stelle. Thomas Kusch von der Löschgruppe Karritz übernimmt das Kommando, während Rulff, der als Chef der Ortsfeuerwehr und Leiter des Zugbereiches eigentlich zuständig wäre, laut Szenario noch nicht da ist und sich stattdessen Notizen macht. „Ich rechne damit, dass etwa 50 Kameraden kommen“, so seine Prognose.

Schläuche werden ausgepackt und gekoppelt. Kurz darauf sind zwei Einsatzgruppen unter Thomas Kusch und Ralf Blumenreiter gebildet. Von der Seite und von oben mit der Drehleiter wird Wasser auf den vermeintlichen Brand gespritzt. Gegen 18.45 Uhr verschärft sich die Situation: Drei Personen sind vermisst. Atemschutzgeräteträger legen ihre Ausrüstung an und machen sich bereit, in das mit Diskonebel „verrauchte“ Gebäude einzudringen. Gegen 19 Uhr wird das erste „Opfer“ lebend geborgen, kurz danach sind alle drei vermissten Personen – zwei Karritzer Jugendwehr-Mitglieder und eine lebensgroße Puppe – gerettet. Gegen 20 Uhr ist der Brand gelöscht. Um 21 Uhr, nach einem Grillen in Karritz, sind alle Mitglieder der Ortsfeuerwehren Kalbe, Engersen und Wernstedt sowie der Löschgruppen aus Bühne, Vahrholz und Karritz wieder zurück in ihren Gerätehäusern.

Die Bilanz: Genau 50 Kameraden, wie geschätzt, mit elf Fahrzeugen waren ausgerückt. Zufrieden ist Wehrleiter Rulff mit der Einsatzleistung, vor allem mit dem zügigen Aufbau der Wasserversorgung. Als positive Überraschung hebt er hervor, dass zwölf Atemschutzgeräteträger vor Ort waren. Was besser werden sollte: „Uns fehlen die Führungskräfte, wir haben zu wenig Zugführer“, sagt Rulff, „aber das ist nichts, was man in eins-zwei-drei Jahren aufbauen kann ...“