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Feuerwehr Neue Funktechnik für die Wehren

Die Stadt Gardelegen wird kräftig in die Feuerwehren investieren.

Von Cornelia Ahlfeld 24.01.2020, 02:00

Gardelegen l Sie sehen fast aus wie ein Walkie-Talkie zum Spielen daheim, sie sind es aber nicht. Und sie dürften auch wesentlich teurer sein, als die Woki Tokis: die neuen Handsprechfunkgeräte für die Feuerwehren im Bereich der Hansestadt Gardelegen. 134 neue Funkgeräte sind es insgesamt, die auch schon geliefert worden sind. Derzeit werden sie inventarisiert. Im Frühjahr, so der Plan, werden die neuen Handsprechfunkgeräte in den 26 Ortswehren und vier Löschgruppen im Einsatz sein, informierte auf Volksstimme-Anfrage Sven Rasch, in der Stadtverwaltung unter anderem für den Brandschutz zuständig.

Damit werden alle Funkgeräte ersetzt, die seit 2009, seit der Umstellung auf Digitalfunk im Einsatz sind – also nach gerade einmal zehn Jahren.

Das Land hatte mit der Einführung des Digitalfunkes einen Geräte-Anbieter aus Großbritannien mit der Lieferung der Funkgeräte beauftragt. Diese Firma wiederum wurde später an eine chinesische Firma verkauft. Seinerzeit ging es auch um Sicherheitsbedenken. Das Land hatte sich entschieden, neue Technik anzuschaffen. Die alte Technik funktioniert noch bis zum 31. Dezember 2020.

Danach werden die Funkgeräte nicht mehr nutzbar sein. Es gebe dann auch keine Ersatzteile mehr. Ebenso seien Updates für die Software nicht mehr möglich, hatte Sven Rasch im Juni 2018 mit Blick auf die Haushaltsplanung der Stadt für 2019 und 2020 angekündigt. Denn die erste Digitalfunktechnik einschließlich diverser Schulungen hatte noch das Land finanziert. Das sieht bei der neuen Runde etwas anders aus. Mit 50 Prozent der Kosten sind nunmehr auch die Kommunen als Träger der Feuerwehren mit im Boot. Ein Gerät kostet knapp 800 Euro – mit Zubehör, Software und Lizenz. Eingeplant für die gesamte Umstellung, denn die Funksprechgeräte sind nicht das einzige, sind insgesamt 210.000 Euro. Die Finanzierung erfolgt in zwei Jahresscheiben: 105.000 Euro waren es in 2019 und 105.000 Euro sollen in diesem Jahr ausgegeben werden. Unter anderem werden auch noch die Sprechgarnituren und Displays auf insgesamt 56 Fahrzeugen ausgetauscht, erläuterte Sven Rasch.

Der Einbau der Ladehalterungsgeräte soll in der kommenden Woche beginnen. Diesen Part übernehmen die Gerätewarte der Wehren.

Darüber hinaus sollen in diesem Jahr drei Fahrzeuge gekauft werden. Zwei große Löschfahrzeuge erhalten die Gardelegener Wehr und die Jeseritzer Wehr. Die Köckter Wehr bekommt ebenfalls ein Fahrzeug. Die Kosten hierfür belaufen sich auf insgesamt etwa 800.000 Euro, informierte Rasch.

Ein weiterer Investitionsschwerpunkt sind die Gerätehäuser. Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll der Bau eines neuen Gerätehauses in Estedt beginnen. Für ein neues Gerätehaus in Solpke soll die Planung erarbeitet werden.

Was in diesem Jahr aufgrund fehlender Landesmittel nicht mehr geliefert wird, sind die Vegetationsbrandbekämpfungsfahrzeuge. Dazu sei mit dem Innenministerium ein neuer Vertrag für das nächste Jahr unterzeichnet worden.