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Finanzen Streit um Kosten für Trauerhalle

Die Estedter Trauerhalle soll für viel Geld saniert werden. Im Finanzausschuss gab es dazu kritische Fragen.

Von Gesine Biermann 21.10.2018, 01:01

Gardelegen l „Umfangreiche Maler-, Fliesen-, Tischler- und Maurerarbeiten“ seien erforderlich, um die Estedter Trauerhalle wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen. Kostenpunkt: 53 000 Euro – sagt die Beschlussvorlage.

Stadtrat Jörg Marten (SPD-Fraktion) hatte im Finanzausschuss dazu allerdings auch einiges zu sagen. Er habe sich die Halle angesehen, betonte er, und zwar von innen und außen. Und die könne zwar durchaus etwas Farbe vertragen. Auch innen und außen. Nach einer Grundreinigung und Entfernung der toten Fliegen und Spinnen, „die vor der nächsten Beerdigung dringend notwendig ist“, sei die Halle allerdings mindestens in einem „mittelmäßigen Zustand“.

Er frage sich daher, wie eine solche Schätzung zustande gekommen sei, so Marten. Er halte das schlichtweg für „maßlos übertrieben.“ Zumal sich die Kosten ja auch auf die Friedhofsgebühren auswirken würden, was Kämmerer Maik Machalz bestätigte.

Fachdienstleiterin Birgit Matthies versuchte zu erklären. Die Giebelwand sei stark beschädigt. „Da muss mehr gemacht werden, als nur Malerarbeiten. Wenn wir das anfassen, sollten wir es richtig machen.“

Marten beeindruckte das nicht. Und er bekam Schützenhilfe vom Fraktionskollegen Peter Wiechmann: Eine solche Größenordnung hätte im Haushaltsplan stehen müssen, machte der klar.

Der Umfang solcher Maßnahmen sei für Laien oft schwer einzuschätzen, erläuterte Bürgermeisterin Mandy Zepig. Und sie zweifele auch daran, das Stadträte das könnten: „Ich bin sicher, Sie haben viele Kompetenzen“, wandte sie sich an Marten, aber hier sei das Bauamt wohl kompetenter. „Oder gehen Sie dann mit und sagen welche Fuge genau gemacht werden soll?“

Das sicher nicht, aber könne sich durchaus vorstellen, einige Positionen zu streichen, hielt Marten dagegen: „Das Fliesen zum Beispiel.“

Man sei im Finanz-, nicht im Bauausschuss, erinnerte daraufhin Ausschusskollege Rüdiger Wolf. Vielleicht könne Marten die geforderte Einsparung beziffern? Dazu müsse das Bauamt erstmal vorlegen, welche Maßnahmen genau wie viel kosten sollten, forderte der. „So lange sollten wir den Antrag verschieben.“

Ein Vorschlag, mit dem auch Zepig einverstanden waren. Die gewünschten Angaben würden im Hauptausschuss vorgelegt, versicherte sie.

Der Hauptausschuss tagt am kommenden Dienstag um 17 Uhr im Raum Rieseberg, Haus II der Stadtverwaltung.