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Förderverein Rekonstruktion des Gedenksteines in Berge

Der Förderverein Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe in Gardelegen, möchte 2018 den Gedenkstein in Berge erneuern lassen.

Von Doreen Schulze 04.12.2017, 02:00

Gardelegen l Nachdem in diesem Jahr in Breitenfeld der Gedenkstein, der an jene KZ-Häftlinge erinnert, die beim Todesmarsch bei Breitenfeld umkamen, restauriert und neu eingeweiht wurde, ist im kommenden Jahr der Gedenkstein in Berge an der Reihe. „Wir haben uns vorgenommen, jedes Jahr einen Stein auf Vordermann zu bringen“, erklärte Konrad Fuchs, Vorsitzender des Fördervereines der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe, während der jüngsten Vereinsversammlung. „Es gibt 34 Paten für unsere 66 Gedenksteine“, fügte er hinzu.

Wie Birgit Matthies aus der Gardeleger Stadtverwaltung mitteilte, liegen die Entwürfe für die Gestaltung in Berge vor. Auch dem Vereinsmitglied Paul Schmidt und der Gruppe jener Frauen, die mit der Pflege des Steines betraut sind, lägen diese vor, so Matthies.

Auch altes Fotomaterial, das zeigt, wie der Stein einst ausgesehen hat, sei besorgt. „Wenn wir vom Denkmalschutz grünes Licht bekommen haben, stellen wir einen Antrag beim Landesverwaltungsamt auf Förderung“, erklärte Matthies. Der Gedenkstein in Breitenfeld wurde „zu fast 100 Prozent“ vom Land finanziert, wie Fuchs betonte. Für Berge hoffe er auch auf Förderung.

Vorgesehen ist, dass der rekonstruierte Stein im September kommenden Jahres eingeweiht werde. Der derzeitige Stein sehe zwar „in Ordnung aus“, so Fuchs, könne aber eine Auffrischung vertragen. Außerdem einigten sich die Vereinsmitglieder darauf, dass eine Legende angebracht werden soll, damit Besucher etwas über die Ereignisse vom April 1945 erfahren, als Häftlingskolonnen den Ort passierten. Wer nicht mehr weiter konnte, wurde erschossen, andere starben entkräftet unterwegs.

Bei seiner nächsten Sitzung im Februar 2018 wird sich der Verein erneut mit der Gedenksteinsanierung in Berge befassen, wie sich die Mitglieder einigten. „Dann liegen sicher schon konkrete Rekonstruktionsvorschläge vor“, so Konrad Fuchs.

Außerdem bereitete der Verein bei seiner Sitzung die Veranstaltung zum Tag des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar vor. Matthies regte an, die Veranstaltung, die in den Vorjahren jeweils um 16 Uhr stattfand, an einem Vormittag auszurichten, da dieser Gedenktag 2018 auf einen Sonnabend fällt. Dem stimmten die Vereinsmitglieder zu. Beginn soll um 11 Uhr sein. Als Redner schlug Hans-Joachim Becker, Vorsitzender der Kreis-Kriegsgräberfürsorge, Volkmar Lischka vor, ehemals Ärztlicher Direktor des Fachklinikums Uchtspringe. Becker erinnerte daran, dass in der Einrichtung in Uchtspringe während des NS-Regimes an die 500 Menschen mit Behinderung umkamen. Auch daran müsse an einem solchen Gedenktag erinnert werden, so Becker. Das Thema Euthanasie hat das Fachklinikum Uchtspringe aufgearbeitet und bietet dazu auch eine Ausstellung an, wie Becker erklärte. Birgit Matthies teilte mit, dass die Stadt Kontakt zu Lischka aufnehmen werde.