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Freibad Rückbau in Mieste fast vom Tisch

Schadstoffe wie Asbest werden unter dem Miester Freibad befürchtet. Nun wird es nicht zurückgebaut.

Von Ilka Marten 20.02.2016, 02:00

Mieste. „Es kann sein, dass es so bleibt wie es ist“, sagte Kämmerer Maik Machalz im Bauausschuss zum Miester Freibad. Und das bestätigte auf Anfrage gestern auch Bürgermeisterin Mandy Zepig. Es hatte ein Unternehmen gegeben, das angeboten hatte, das Bad zurückzubauen, um daraus Bauschutt zu gewinnen.

Bereits erfolgreich hatte das Unternehmen das frühere Roxförder Schwimmbecken zu Bauschutt verwertet. Doch in Mieste sieht es nicht so aus, als ob das 50 Meter lange Schwimmbecken verschwinden wird.

Hintergrund ist, „dass es Hinweise von Bürgern gab, dass sich dort noch andere Stoffe im Boden befinden könnten“, so Zepig. Von einer geplanten Probebohrung im Becken „werden wir wahrscheinlich Abstand nehmen, denn die kostet auch Geld“, so die Bürgermeisterin. Sollte es so bleiben, muss das Gelände gesichert werden. „Da besteht dringender Bedarf“, betonte Zepig. Schließlich werde die benachbarte Gaststätte genutzt.

Zwar gibt es einen Zaun um das Freibad herum, doch es ist kein Problem, auf das Gelände zu gelangen. Schon seit Jahren hatte der Miester Freibadförderverein, der sich vor wenigen Wochen aufgelöst hat, diesen Umstand angemahnt und einen neuen Zaun gefordert.

Mit dem angedachten Rückbau hatte Kämmerer Maik Machalz gehofft, „dass wir uns einen ellenlangen Zaun ersparen können“. Der kostet nämlich auch wieder Geld. Eine andere Alternative – wie etwa das Zuschütten der Becken mit Erde – sieht die Bürgermeisterin zurzeit nicht als Lösung.

Doch noch mehr Geld dürfte es kosten, das, was sich vermutlich im Boden des Bades befindet, zu entsorgen. Schon beim Abriss der Miester Kartoffelschäl- und -abpackanlage im vergangenen Jahr hatte es eine Kostenexplosion gegeben, weil Asbest mit verbaut worden war und teuer entsorgt werden musste. Und auch beim Rückbau des AZW-Geländes an der Wilhelmstraße musste 2013 großflächig Boden ausgetauscht werden, da sich Asbest darin befand.

Was genau beim Freibad mit verbaut wurde, lässt sich in Mieste nur schwer herausfinden. Da es heißt zum Beispiel unter der Hand: „Mieste und Wernitz sind doch mit Asbest verdichtet. Das merkt man schon, wenn man im Garten buddelt.“ Oder: „Unter dem Freibad sind bestimmt eineinhalb Meter Asbest drunter.“

Namen, wer was wissen könnte, will niemand so recht preisgeben. Dabei gibt es sicherlich viele, die wissen, was sich unter und hinter den Betonplatten der Becken wirklich befindet, denn zahlreiche Miester haben damals an ihrem Freibad mitgebaut.