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Freibäder Stadt muss auf die Kosten achten

Mitglieder der Gardeleger Schwimmergruppe sind unzufrieden mit der Saisonöffnungszeit und dem Entgelttarif.

Von Doreen Schulze 13.05.2018, 23:00

Gardelegen l „Wir sind mit dem Bad zufrieden“, sagen die Mitglieder der Schwimmergruppe, die sich regelmäßig im Erlebnisbad Zienau treffen, darunter auch aktive Schwimmer, die mehr als 80 Jahre alt sind. Während der Badesaison sind sie so gut wie täglich im Erlebnisbad, um ihre Bahnen zu ziehen und vom Gelände des Bades an sich sind sie begeistert. Und trotzdem mischt sich Unmut in ihre Aussage über das Freibad.

Die Mitglieder der Gardeleger Schwimmgruppe üben nämlich Kritik an den Eintrittspreisen, die seit dem vergangenen Jahr gelten. „Das neue Prinzip finden wir nicht okay“, sagt ein Mitglied, das seinen Namen öffentlich nicht nennen möchte, und bemängelt vor allem, dass es keine Jahreskarte mehr gibt. Als einen weiteren Kritikpunkt nennt die Schwimmgruppe gegenüber der Volksstimme die Festsetzung des Beginns beziehungsweise des Endes der Badesaison. Die dauere vom 15. Mai bis zum 15. September. Im vorigen Jahr sei das Bad aber dann schon zwei Wochen vorher geschlossen worden.

„Hätte man nicht wenigstens für unsere Schwimmgruppe zwei Stunden am Tag öffnen können?“, fragen die privaten Besucher nach, schließlich seien auch viele ältere Mitglieder unter ihnen, die sonst kaum irgendwo andere Möglichkeiten hätten, schwimmen zu gehen. Dass das Bad vor der Zeit geschlossen wird, dafür jedenfalls hätten sie „kein Verständnis“, betont ein Mitglied gegenüber der Volksstimme.

Eine feste Regelung, dass das städtische Erlebnisbad Zienau vom 15. Mai bis 15. September geöffnet ist, gebe es hingegen gar nicht, erklärte Bürgermeisterin Mandy Zepig auf Nachfrage: „Wir öffnen entsprechend dem Wetter. Das ist unser gutes Recht, zumal wir auch auf die Kosten achten müssen.“ Auch die vorzeitige Schließung im September vorigen Jahres erfolgte wegen des schlechten Wetters. 2016 blieb das Bad wegen warmer Tage dafür sogar länger geöffnet als üblich.

Sie verstehe zwar die Schwimmer, so Zepig, aber das Bad nach der offiziellen Schließung nur für sie zwei Stunden am Tag zu öffnen, sei keine Option für die Stadt. Denn auch wenn das Bad nur für wenige Stunden auf sei, würden die selben Kosten für die Chemikalien oder für die Umwalzung des Wassers anfallen, wie für einen ganzen Tag.

Auch sei es nicht sinnvoll, den Rettungsschwimmer nur für zwei Stunden in Zienau und für den Rest des Tages woanders einzusetzen, machte Zepig klar. Die Stadt müsse wirtschaftlich arbeiten, zumal das Freibad ohnehin schon jährlich ein Defizit von rund 200.000 Euro verursache, wie Zepig erinnerte.

Die Änderung des Entgelttarives erfolgte 2017. Seither würden in allen drei Freibädern der Hansestadt (neben Zienau Potzehne und Zichtau) auch die gleichen Preise gelten, so Zepig. Eine Jahres- beziehungsweise Saisonkarte gibt es seither nicht mehr, stattdessen werden Zwölferkarten, beziehungsweise die fünffache Zwölferkarte angeboten. Für 60 Tage Eintritt ins Schwimmbad sind mit der fünffachen Zwölferkarte 90 Euro fällig. Das ergibt 1,50 Euro pro Badbesuch – eine Tageskarte kostet drei Euro.

Die Abschaffung der Jahreskarte hatte übrigens auch wirtschaftliche Gründe: Beim Verkauf von Jahreskarten müssten Schwimmbäder nämlich täglich geöffnet werden, und somit auch bei strömendem Regen.