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Friedhof Nachfrage nach neuer Bestattungsform

Auch auf dem kirchlichen Friedhof in Altmersleben gibt es jetzt eine Gemeinschaftsgrabanlage. Die Nachfrage dafür ist vorhanden.

Von Cornelia Kaiser 16.01.2018, 02:00

Altmersleben. „In Gottes Ewigkeit“: So steht es auf dem großen Stein inmitten der neuen Gemeinschaftsgrabanlage auf dem Altmerslebener Friedhof geschrieben. Er ist auf einem mit Kieseln ausgelegten Halbrund aufgestellt, vor dem es wiederum Platz für insgesamt 15 Urnengräber gibt. Eins existiert dort bereits. Es besteht aus einer Grabplatte und einer Tafel mit dem Namen der verstorbenen Person sowie mit deren Geburts- und Todesjahr. Konkretere Daten sind auf der Gemeinschaftsgrabanlage nicht mehr zu lesen. Der Gemeindekirchenrat, der für den Altmerslebener Friedhof zuständig ist, hat dies entsprechend geregelt.

So ist auch festgelegt worden, dass die Gräber auf der Gemeinschaftsgrabanlage nicht mit Blumen oder anderweitigem Grabschmuck bestückt werden dürfen. Das soll die Pflegeintensität reduzieren.

Genau aus diesem Grund entscheiden sich auch immer mehr Menschen schon zu Lebzeiten, sich später auf einer solchen Anlage beerdigen zu lassen. Sie wollen den Aufwand für ihre Angehörigen, so es denn überhaupt welche gibt, so gering wie möglich halten. Dennoch dürfen sie sich sicher sein, dass ihr Grab für die nächsten 25 Jahre ordentlich aussieht. Das ist nämlich die vorgegebene Liegedauer auf dem Altmerslebener Friedhof. Der Gemeindekirchenrat hat sie via Beschluss von vormals 30 Jahre reduziert.

Wie seine drei Vertreterinnen Dorothee Ensminger, Edda Otte und Doris Wornath gegenüber der Volksstimme deutlich machten, seien sie in den vergangenen Jahren immer wieder mit Nachfragen nach einer Gemeinschaftsgrabanlage konfrontiert worden. Und andere Kirchgemeinden hätten es ja auch vorgemacht. Deshalb sei vor rund einem Jahr der Entschluss gefallen, dies auch in Altmersleben anbieten zu wollen. Im Frühling 2017, bei einem der monatlichen Seniorentreffs im Dorfgemeinschaftshaus, sei dann offiziell bekanntgeben worden, dass noch im selben Jahr eine solche Anlage geschaffen werden solle. „Und wir haben Wort gehalten“, freut sich nicht nur Dorothee Ensminger.

Da es sich in Altmersleben um einen kirchlichen Friedhof handelt, sind keine anonymen, sondern maximal halbanonyme Bestattungen möglich. Und auch das ist ein Kompromiss.