1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Auf der Suche nach Zeitzeugen

Gedenken Auf der Suche nach Zeitzeugen

Um die Ereignisse im April 1945 geht es am 9. September in Mieste. Zeitzeugen werden gesucht.

Von Ilka Marten 03.09.2016, 03:00

Wernitz/Mieste l Nach Jävenitz, Letzlingen, Mieste und Estedt nun Wernitz. Dort findet am Sonnabend, 10. September, die Gedenkveranstaltung anlässlich des Tages der Erinnerung, Mahnung und Begegnung auf dem Friedhof statt. Mieste und Wernitz seien in diesem Jahre die inhaltlichen Schwerpunkte des Fördervereins Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe, informierte Vorsitzender Konrad Fuchs.

Vor allem Ausbesserungsarbeiten seien an der Gedenkanlage nötig gewesen. Finanziert wurden die über Fördermittel vom Landesverwaltungsamt. Außerdem wird eine Info-Tafel aufgestellt, die die Geschehnisse einordnet. Diese Kosten werden von der Stadt übernommen.

Doch es soll am 10. September nicht nur der Opfer gedacht werden. Torsten Haarseim, Vorstandsmitglied des Fördervereins, möchte berichten, informieren und hofft auch auf Zeitzeugenberichte. Er wird am Freitag, 9. September, einen einstündigen Bildervortrag in der Miester Grundschule halten. Beginn ist um 18 Uhr. Haarseim recherchierte in der Literatur und schaute sich Augenzeugenberichte an, die in der Heimatstube des Miester Femdenverkehrsvereins vorliegen.

Doch Fragen gibt es noch viele: Wer hat die KZ-Häftlinge auf dem Bahnhof Mieste gesehen? Wer kann sich noch an die Güterwaggons erinnern? War jemand bei der Exhumierung am Bahnhof und Umbettung der Opfer auf den Miester Friedhof dabei? Oder vielleicht ein Vorfahre? Wer weiß etwas über die Bestattung der Oper auf dem Friedhof in Wernitz? Wer kann sich noch an die Errichtung des Gedenksteines am ersten Aufstellungsort rechts des Bahnhofs in Mieste 1964 erinnern? War jemand bei der Umsetzung des Miester Gedenksteines an den aktuellen Standort links vom Bahnhof dabei? Wer kann sich noch an die Umgestaltung der Gräberfelder in Mieste und Wernitz erinnern?

Wer Kontakt zu Torsten Haarseim aufnehmen möchte, kann dies unter 0175/930 23 59 tun – oder zum Vortrag kommen. Im nächsten Jahr werde sich der Förderverein mit den Gräbern von Häftlingen auf dem Breitenfelder Friedhof befassen.