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Gedenken Zu Ehren der Ermordeten und Gefallenen

Die Gedenkstätte für 20 ermordete KZ-Häftlinge und drei erschossene Soldaten in Breitenfeld wurde restauriert.

Von Malte Schmidt 10.09.2017, 21:00

Breitenfeld l Langsam senkt sich am Sonnabendmorgen der Kopf einer älteren Frau. Fest umklammert sie ein Taschentuch mit den Fingern ihrer rechten Hand und fängt die Tränen auf, die sich an ihren Wangen den Weg in Richtung des Kragens ihrer Jacke bahnen. Es sind die Worte vom Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben (SPD), die die Frau rühren.

Am Sonnabend wurde die Gedenkstätte neu eingeweiht. Rund 40 Teilnehmer waren dafür auf den Breitenfelder Friedhof gekommen, um sich über die Sanierung zu informieren.

Erben ist der erste Redner am Sonnabendmorgen bei der Übergabe der sanierten Gedenkstätte. „Als der Transportführer des SS-Begleitkommandos Brauny am Vormittag des 11. April 1945 erfuhr, dass amerikanische Panzer nur noch 13 Kilometer nördlich von Mieste waren, gab er den Befehl, mit den Häftlingen das Bahnhofs- areal zu verlassen“, sagte Erben den rund 50 Anwesenden. Dieser Befehl bedeutete den sicheren Tod vieler unschuldiger Menschen. 20 ermordete KZ-Häftlinge und drei erschossene Soldaten fand man alleine im Bereich Breitenfeld.

„Wir sind wirklich stolz darauf, dass die Gedenkstätte jetzt in einem neuen Glanz erstrahlt, um an diese Menschen zu erinnern“, sagte Paul Schmidt vom Förderverein Gedenkstätte Isenschnibbe nach der Zeremonie auf dem Breitenfelder Friedhof.

Eine Ansprache hielten an dem Tag auch Dr. Hans-Joachim Becker vom Landesverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie Pfarrer Jürgen Brilling. „Wir dürfen niemals aufhören daran zu erinnern“, fasste es Dr. Hans Joachim Becker mit seinen Worten zusammen. „Wir wollten den ursprünglichen Zustand wieder herstellen. Anfang 2000 wurden die Gräber einfach von Unbekannten weggeräumt – und das haben wir, denke ich, eindrucksvoll geschafft“, sagte Ortsbürgermeister Bernd Wiesel am Sonnabend stolz.

Finanziert werden konnte die Restauration der Gedenkstätte auf dem Breitenfelder Friedhof mit Fördermitteln des Landes.