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Gedenkstätte Eine Lösung für Isenschnibbe erhofft

Die geplante Verschiebung der Finanzierung an der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe in Gardelegen wird am Montag Thema im Statdtrat.

Von Ilka Marten 09.12.2016, 02:00

Gardelegen l Vergangene Woche war die Jury-Sitzung zur Gestaltung der Ausstellung, dabei ist zurzeit noch völlig unklar, ob das Besucher- und Dokumentationszentrum an der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen wie geplant 2018 eröffnet werden kann. Denn in den ersten Planungen für den Doppelhaushalt 2017/18 soll kein Geld für den Bau im Jahr 2018 eingestellt werden. Stattdessen bemühe man sich um alternative Finanzierungsmöglichkeiten für das 3,7-Millionen-Euro-Projekt hieß es dazu vergangene Woche aus der Staatskanzlei.

Nun wird sich am Montag auch der Stadtrat damit befassen, teilte Bürgermeisterin Mandy Zepig Donnerstag mit. Im Namen des Stadtrates solle ein Schreiben an Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch geschickt werden, das – so hofft Zepig – von vielen Ratsmitgliedern unterzeichnet wird.

Sie betonte gestern noch einmal, „dass mein Vertrauen an den Landtag geht, dass man sich an Zusicherungen hält“. Konrad Fuchs, Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe, zeigte kein Verständnis für die geplante Verschiebung der Finanzierung: „Das wäre ein fatales Zeichen in dieser Zeit, wo alle kluge Welt in Deutschland den Rechtsruck beklagt.“ Jeder würde zurzeit – parteiübergreifend – die Netzwerke nutzen, damit sich an den Haushaltsplanungen des Landes noch etwas zugunsten der Gedenkstätte ändere, so Fuchs. „Wir sind verhalten optimistisch“, so der Vereinsvorsitzende.

Auf eine Lösung hofft auch Dr. Kai Langer, Direktor der Landesgedenkstättenstiftung, der den wissenschaftlichen Beirat sowie die beiden Stiftungsbeiräte für die Gedenk- und Erinnerungsarbeit, in denen vor allem zivilgesellschaftliche Organisationen vertreten sind, über eine mögliche Verschiebung der Baumaßnahme informiert hat: „Alle drei Gremien haben sich mit großem Nachdruck dafür ausgesprochen, dass der Bau des Besucherzentrums wie geplant erfolgen kann.“ Auch die Hansestadt Gardelegen habe der Stiftung den Rücken gestärkt und sich dafür ausgesprochen, dass der ursprüngliche Zeitplan eingehalten wird, betonte Langer.

Unabhängig von einer Verschiebung des Bauvorhabens könnte die virtuelle Erstellung der Ausstellung zu Ende 2017, also wie geplant, realisiert werden, teilte der Stiftungsdirektor mit. Langer: „Die eigentliche materielle Umsetzung wäre aber erst möglich, wenn das dafür vorgesehene Gebäude fertig gestellt ist.“

Der Landtag hatte am 13. Dezember 2012 beschlossen, dass die Gardeleger Gedenkstätte in die Trägerschaft der Landesgedenkstättenstiftung übernommen wird.