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Glasfaseranschluss Das technische Herzstück steht

Das Herzstück für den Glasfaserausbau wurde in Gardelegen aufgestellt. Von hier aus werden auch Klötze und Salzwedel angeschlossen.

24.09.2019, 21:00

Gardelegen l Point of presence – so lautet die korrekte Bezeichnung für das Herzstück des Highspeed-Internets aus echter Glasfaser. Geliefert wurde der Technikcontainer aus Holland, transportiert von drei Lkw und aufgestellt mit einem Kran auf dem Gelände des Avacon-Umspannwerkes am Windmühlenberg. Gut 50.000 Euro kostet der leere Container. Für die Technik, die dort installiert wird, sind noch einmal zwischen 60.000 und 70.000 Euro erforderlich.

Von Gardelegen aus werden künftig auch Klötze und Salzwedel mit versorgt, erläuterte Heiko Kusch, Projektleiter für den Aufbau des Transportnetzes der Avacon Connect im Versorgungsgebiet der Avacon in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. „Das ist das Herzstück für den Glasfaserausbau in der Altmark“, so Kusch. Der Container werde eine hochwertige Ausstattung erhalten mit innovativer digitaler Technik. Dazu gehören unter anderem eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, Alarmanlage, Klimatisierung, Sensoren für Hochwasser, Rauch und Brand sowie eine 24-Stunden-Überwachung.

Das Highspeed-Internet mit Glasfaser sei die Zukunftsgeschichte. Derzeit würde Kupfer noch reichen, aber nicht mehr in fünf Jahren. „Es wäre wirklich von Vorteil, wenn Gardelegen sich für einen Glasfaserausbau entscheiden würde“, betonte Avacon-Sprecherin Manuela Fiedler.

Sollten sich 40 Prozent der Haushalte in Gardelegen für eine Glasfaseranbindung entscheiden, dann könne die Avacon Connect einen wirtschaftlichen Ausbau starten. Zum Netzausbau gehören später auch Tiefbauarbeiten. Dazu kommen kleine Kunststoffrohrverbände in die Erde. Angewendet werde die sogenannte DWDM-Technik (Dense Wavelength Division Multiplex). Es handelt sich um das derzeit leistungsstärkste System in der Glasfasertechnik und könne bis zu 800 Gigabit pro Sekunde übertragen. Erforderlich ist zudem die Errichtung von Verteilerkästen. Von dort aus erfolgt dann die Versorgung der einzelnen Haushalte oder Grundstücke.

In Klötze wurde vor einem Jahr der Glasfaserausbau mit einem Pilotprojekt, verbunden mit der Gründung der Avacon Connect als Tochterunternehmen der Avacon, gestartet. Klötze hatte sich für das Highspeed-Internet entschieden. Dafür laufe derzeit das Ausschreibungsverfahren. Anfang November sollen die Arbeiten beginnen. „Die Geschäftsführung hat gesagt, dass wir in Klötze noch in diesem Jahr die ersten Haushalte in Betrieb nehmen“, kündigte Kusch an. Sollte sich Gardelegen ebenfalls für das schnelle Internet entscheiden, dann wäre der Zeitplan so, dass die Arbeiten im ersten Quartal 2020 ausgeführt werden. „Gardelegen wäre dann der zweite Ort in der Altmark, der einen Glasfaseranschluss haben würde“, betonte Manuela Fiedler. Nach der Werbung für die Vorverträge in Gardelegen soll es dann in Salzwedel weitergehen. „Und dann gibt es in der westlichen Altmark ein buckelfreies und superschnelles Internet“, versicherte Christian Leiding, technischer Leiter bei der Avacon Connect, beim Pressetermin zum Containeraufbau – für alles, was der Nutzer digital erledigen möchte.