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Glasfaserausbau Schnelles Netz kommt langsam

Im Pressegespräch informierte Detlef Gieselmann von der Avacon Connect über den aktuellen Stand des Glasfaserausbaus in Gardelegen.

Von Stefanie Brandt 16.12.2020, 17:39

Gardelegen l Das schnelle Internet kommt nach Gardelegen – allerdings kommt es nicht ganz so schnell wie gedacht. Der „virtuelle Spatenstich“ in Form eines Online-Meetings, an dem unter anderem Bürgermeisterin Mandy Schumacher, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Breitband Altmark (ZBA) Andreas Kluge und Avacon Connect-Geschäftsführer Detlef Gieselmann teilnahmen, erfolgte zwar erst gestern offiziell, gearbeitet wird am Glasfaserausbau in der Hansestadt aber bereits seit November.

Bürgermeisterin Mandy Schumacher zum Startschuss: „Ich freue mich, dass es noch in diesem Jahr geklappt hat. Die Bauarbeiten laufen schon.“ Dabei ist „schon“ etwas geschmeichelt, denn der eigentliche Zeitplan sah einen Baustart im September vor. Ende des Jahres sollten die ersten Kunden angeschlossen sein. Diesen Rahmen musste die Avacon Connect nachträglich neu stecken. Coronabedingt fehlten Arbeitskräfte für den Tiefbau, teils aber auch Materialien, die aus dem Ausland geliefert werden. So habe sich alles verzögert.

Neues Ziel ist es, dass ab dem dritten Quartal 2021 die Anschlüsse funktionieren. Gieselmann: „Wir waren damals sehr optimistisch. Corona hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Daraus haben wir gelernt. Deshalb ist unsere Prognose mit dem dritten Quartal dieses Mal vorsichtig, es kann auch schon im zweiten klappen.“

Im Bereich des Hopfentunnels wurden bereits 2,5 Kilometer ausgebaut und 35 Hausanschlüsse gelegt. Erledigt wurde dies von 25 Arbeitern. „Wir bemühen uns, die Bauarbeiten so wenig störend wie möglich zu gestalten“, verspricht Gieselmann. Gearbeitet wird vorwiegend in geschlossener Bauweise in Horizontalbohrtechnik. Dabei werden in Abschnitten zwischen etwa 50 bis 100 Metern Kopflöcher gegraben, durch die dann die Leerrohrverbände unterhalb der Straßenoberfläche eingeschossen werden. Nach Erschließung der Straße werden die Hausanschlüsse erstellt. Die einzelnen Bauabschnitte sind in Abstimmung mit der Stadt so geplant, dass die Beeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten werden. Mindestens 14 Tage vor Baubeginn sollen Anwohner entsprechend informiert werden.

Die Avacon Connect füllt mit dem Ausbau ein fehlendes Puzzlestück. Andreas Kluge vom ZBA: „Die aktuellen Förderrichtlinien des Bundes und des Landes lassen uns keinen Raum, Gardelegen wäre hinten runter gefallen, hätte die Avacon den Ausbau nicht übernommen.“ Aktuell wird allerdings nicht gebaut. Die Arbeitskräfte, die nicht aus Deutschland kommen und nun wochenlang nicht zu Hause waren, verabschieden sich in die Weihnachtspause, werden aber im Januar mit personeller Verstärkung wiederkommen.

„Wir wollen dann mit Tempo weitermachen“, kündigt Gieselmann an. Insgesamt verlegt Avacon auf rund 70 Kilometern Leerrohrverbände und Glasfaserkabel. Mehr als 1500 Kunden haben die Möglichkeit genutzt und einen Vorvertrag abgeschlossen.

„Glasfaser ist die Basis für die Telekommunikation der Zukunft. Die alten Leitungen haben 100 Jahre gehalten, so lange werden es auch die neuen schaffen“, glaubt Gieselmann. Gerade in Zeiten des Lockdowns zeigt sich, wie wichtig eine gute Internetverbindung sein kann – sei es, um den Kontakt mit den Verwandten und Freunden zu halten, für die Arbeit im Home-Office oder für Firmen, um ihre Produkte und Leistungen online anzubieten.

Noch immer können sich Kunden, die Interesse an einem Glasfaseranschluss haben, an die Avacon wenden. Zu spät ist es erst, wenn der Bagger durch die Straße durch ist. „Spätestens wenn der Bagger in Richtung ihres Grundstückes rollt, müssen die Besitzer sich zügig anmelden“, rät der Avacon Connect-Geschäftsführer. Zwar gibt es die Anschlüsse nicht mehr kostenlos wie zu dem Zeitpunkt, als die Vorverträge geschlossen wurden, aber für Nachzügler gibt es eine baubegleitende Kampagne mit günstigen Angeboten. Wer Interesse hat, kann sich online unter avacon-breitband.de über die Sonderkonditionen informieren.

Zeitliche Verzögerungen gibt es auch in Klötze. Dort sollte der Breitbandausbau bereits zu Weihnachten abgeschlossen sein. Neuer Termin ist im Frühjahr 2021.