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Gottesdienst Pfarrerin pflanzt Wurzeln weitere hinzu

Pfarrerin Cornelia Gerlitz fühlt sich in Mieste wohl. Sie wird dort weiterhin tätig sein.

Von Christina Dietmann 29.03.2016, 19:00

Mieste l „Der Tag heute ist wahrscheinlich gar nicht so spannend für Sie, denn Ihnen ist hier schon viel gelungen, und Sie haben ein Zuhause gefunden.“ Mit diesen Worten begann am Sonntag Superintendent Matthias Heinrich seine Einführung von Cornelia Gerlitz in ihr Amt als Pfarrerin von Mieste.

Dass Cornelia Gerlitz, die bereits seit drei Jahren in Mieste tätig ist, quasi auf ihre eigene Stelle eingeführt wurde, hat seinen Grund im Ausbildungsweg von Pfarrerinnen und Pfarrern. Nach dem Studium der Theologie schließt sich das Vikariat an, und danach kommt die sogenannte Entsendungszeit. Die Kirchenleitung entsendet den Pfarrer auf eine Stelle, wo dieser dann drei Jahre lang den Pfarrdienst versieht. Nach diesen drei Jahren kann sich der Pfarrer auf eine Stelle bewerben, die Entsendungsstelle oder jede andere freie Stelle. Cornelia Gerlitz fühlt sich in Mieste nach diesen drei Jahren so heimisch, dass sie sich um die Stelle beworben hat und nun als Pfarrerin auf Lebenszeit eingeführt wurde. „Weil es hier einfach stimmt, von beiden Seiten gesehen. Und weil wir hier schon Wurzeln geschlagen haben“, begründet die 36-Jährige ihre Entscheidung im Gespräch mit der Volksstimme. So könnten begonnene Dinge nun weitergeführt oder auch zu Ende gebracht werden.

Das wurde am Ostersonntag in der gut gefüllten Kirche mit einem feierlichen und fröhlichen Gottesdienst gefeiert. Sowohl der Kirchenchor Dannefeld-Mieste als auch der Posaunenchor Mieste gestalteten unter Leitung von Kantorin Monika Wrobel, die auch die Orgel spielte, den Gottesdienst musikalisch. Superintendent Matthias Heinrich, Pfarrer in Ruhe Horst Dietmann aus Gardelegen sowie Cornelia Gerlitz’ Ehemann Tilman sprachen ihr unter Handauflegung Gottes Segen für ihre weitere Arbeit zu.

Vom Superintendenten gab es ein symbolträchtiges Geschenk. Einen Bilderrahmen aus altem Holz, der für die Geschichte der Kirche, des Ortes und seiner Menschen stehe. Das noch leere Feld im Inneren des Rahmens stehe hingegen für die Arbeit, die noch vor der Pfarrerin liegt. „Sie haben viel Gestaltungsfreiheit und dabei viele Helfer an Ihrer Seite“, so Matthias Heinrich. Vom Gemeindekirchenrat bekam sie ein Pfirsichbäumchen für den Pfarrgarten.

In ihrer Predigt nahm Cornelia Gerlitz – den Osterspaziergang aus Goethes Faust zitierend - die Gemeinde mit auf ihren ganz eigenen Osterspaziergang. „Bei meinen Fahrradtouren oder bei Gängen durch den Pfarrpark bewundere ich immer wieder, wie die Natur zum Leben erwacht und das erste Grün langsam hervorbricht.“ Auch für die Menschen sei dieses Erwachen wie eine Auferstehung aus Dunkelheit und Enge.

Sie erzählte von Menschen wie Petrus und Paulus, die, obwohl sie gestrauchelt waren und Fehler begannen hatten in ihrem Leben, Großes geleistet hatten und zu den Säulen des Christentums geworden waren. „Es sind Menschen, die geschmeckt und gesehen haben, wie freundlich der Herr ist. Und am Ende unseres Spazierganges treffen wir Jesus Christus, den Auferstandenen. Er lädt uns ein zu einem neuen Leben.“ Nach dem Gottesdienst war die Gemeinde zu Kaffee, Kuchen und gemeinsamen Gesprächen in den Riesebergsaal eingeladen.