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Grundschule Mieste Stegert: „Nicht gegen Letzlingen“

Drei Kinder aus Parleib und Potzehne wären 2018 die ersten, die nicht mehr die Grundschule in Mieste, sondern die in Letzlingen besuchen.

Von Ilka Marten 29.11.2016, 00:01

Gardelegen/Potzehne l Die beiden Stadtratsmitglieder aus Parleib sind sich einig: Peter Kapahnke (Gemischte Fraktion) und Oliver Stegert (SPD-Fraktion) möchten, dass die Kinder aus Parleib und Potzehne weiterhin die Miester Grundschule besuchen, so wie es seit der Schließung der Solpker Schule der Fall ist.

Doch es gibt einen Beschluss des Gardeleger Stadtrates von Oktober 2013 – und der sagt aus, dass die Kinder aus den zwei Dörfern ab 2017 die Letzlinger Grundschule besuchen sollen. Hintergrund dieser Entscheidung, die für viele Diskussionen sorgte, war die Tatsache, dass eine Schule im ländlichen Raum damals mindestens noch 60 Schüler haben musste. Seit Dezember 2014 liegt die Mindestschülerzahl jedoch nur noch bei 52.

Nun wollen Stegert und Kapahnke dieses Thema noch einmal angehen. Stegert hatte dazu bereits in der Sozialausschusssitzung nachgehakt. Bürgermeisterin Mandy Zepig sagte bei der Sitzung: „Es gibt Schuleinzugsbereiche, die der Stadtrat festgelegt hat.“ Sollte es andere Vorstellungen dazu geben, könne ein Änderungsbeschluss beantragt werden.

Thema war das im Letzlinger Ortschaftsrat bereits im Mai 2015. Damals hatte Verwaltungsmitarbeiter Norbert Bucklitsch den Ratsmitgliedern und eingeladenen Gästen – unter anderem Oliver Stegert und Peter Kapahnke – mitgeteilt: „Wir brauchen die Kinder aus Parleib und Potzehne eigentlich nicht zur Letzlinger Grundschule zu schicken. Es kann alles so bleiben, und diese Schüler fahren weiter nach Mieste.“ Auf diese Aussage von Bucklitsch bezog sich Stegert auch in seiner Nachfrage im Sozialausschuss.

Auf Anfrage der Volksstimme erläuterte der SPD-Stadtrat: „Wenn es nicht notwendig ist, um den Bestand der Schule zu gewährleisten, sollten die Kinder aus den zwei Dörfern nach Mieste fahren.“ Er sei in den vergangenen Wochen vermehrt von Eltern aus der Region auf dieses Thema angesprochen worden. Stegert: „Alle Kinder aus den Dörfern besuchen die Kita in Jeseritz. Wir sollten die Kinder so lange wie möglich zusammenlassen.“ Die Dörfer Potzehne, Jeseritz und Parleib seien den vergangenen Jahren – seit der Schließung des Potzehner Kindergartens – eine Einheit geworden. „Es wäre schön, wenn alle Kinder dann auch eine Schule besuchen können.“

Stegert betonte, „dass wir uns nicht quer stellen wollen, wenn die Schule gefährdet ist, dann müsste man das wieder ändern. Aber die Letzlinger Grundschule hat in den nächsten Jahren stabile Zahlen“. Und er fügte hinzu: „Es geht nicht gegen Letzlingen.“ Er und Kapahnke wollen diesen Änderungsbeschluss nun in ihren Fraktionen zum Thema machen. Sollte es dort keine Zustimmung geben, „werden wir den Antrag stellen“.

Vor einem halben Jahr hatte Mandy Zepig mitgeteilt, dass für die Kinder aus Parleib und Potzehne eine direkte Busverbindung nach Letzlingen möglich sei. Auch wenn die Regelung für Potzehner und Parleiber Kinder ab 2017 greift, werden dann noch keine nach Letzlingen gehen. Erst im Jahr 2018 gibt es schulpflichtige Kinder in Parleib, die nach aktuellem Stand die Letzlinger Grundschule besuchen.