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Grundschule Zwei Neue in den Schulleiterbüros

Alle Schulen in der Stadt haben wieder Leiter. Sylvia Straßburg leitet nun die Reutter-Grundschule, Kerstin Ohmenzetter die in Jävenitz.

Von Ilka Marten 26.08.2016, 03:00

Gardelegen/Jävenitz l Sie ist einfach sehr gern Lehrerin – und freut sich daher, dass sie auch als Leiterin noch jede Woche im Unterricht ist. Sylvia Straßburg aus Lüffingen leitet seit 1. August die Gardeleger Otto-Reutter-Grundschule. Doch eigentlich ist sie nicht erst seit Anfang des Monats dabei, denn schon im vergangenen Jahr machte sie sich mit einigen Aufgaben der Leitung vertraut – Leiterin war das Schuljahr über Heike Pick von der Kalbenser Grundschule.

Über längere Zeit reifte bei Sylvia Straßburg der Entschluss, sich für die Schulleiterstelle zu bewerben. Es folgte die Begutachtung ihres Unterrichtes, die Leitung einer Dienstberatung und schulfachliche Gespräche. In der Schule unterrichtet sie seit 25 Jahren, ist 2005 mit ihr vom Standort an der Karl-Marx-Schule in die Innenstadt gezogen.

Dass sie Lehrerin werden wollte, „stand schon immer fest“, so die 49-Jährige, die aus Gardelegen stammt. Nach ihrer vierjährigen Ausbildung in Magdeburg war sie von 1987 bis 1991 zunächst an der Dimitroff-Schule als Horterzieherin tätig. 1991 wechselte sie an die Reutter-Grundschule, die damals noch Grundschule III hieß.

Inzwischen hat sie schon einige Male Kinder von ehemaligen Schülern unterrichtet. 175 Schüler, acht Klassen, zehn Lehrer – das sind die Zahlen der Schule. Der größte Wunsch: „Eine Vergrößerung des Schulhofes.“ Denn bei so vielen Kindern – seit 2015 lernen auch Schüler der früheren Estedter Grundschule im Gebäude – ist nur wenig Platz für den Bewegungsdrang der Mädchen und Jungen. Nach einem Jahr mit den Estedter Schülern und Kollegen hat sich alles eingespielt. „Und auch die Estedter Eltern sind zufrieden“, sagt sie.

In mehr als 25 Jahren als Lehrerin hat Straßburg schon viele schöne Erlebnisse gehabt. „Besonders die Kinder, in die man viel Kraft investiert hat, sprechen einen später noch an.“ Verändert habe sich in dieser Zeit viel: besonders die Unterrichtsmethodik. „Es ist viel offener geworden.“ Und sie sagt: „Die Kinder haben doch sehr unterschiedliche Voraussetzungen.“ In ihrer Freizeit spielt die Lüffingerin gern Volleyball – und vor einem Jahr hat sie angefangen zu reiten. Sozusagen als Reitvertretung in der Woche für ihre Tochter, der das Pferd gehört. Straßburg ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

Ihr beruflicher Alltag spielt sich nun die meiste Zeit in ihrem Büro ab: Vertretungspläne, Schulstatistik, Vorbereitung von Konferenzen, Dienstberatungen und Konzepte. Da freut sie sich dann immer auf die Stunden mit den Schülern. In Klasse 1 unterrichtet sie Deutsch und Mathe, in Klasse 4 Gestalten. Ganz in den Vorbereitungen stecken Lehrer und Schüler schon für einen Tag der offenen Tür. Der findet erstmals am Tag des offenen Denkmals, 11. September, statt. Von 14 bis 16 Uhr können Gäste mit Reutter-Schülern eine Schulführung erleben sowie Spiel und Spaß auf dem Schulhof. Zu sehen sein wird dann auch die Chronik der Reutter-Grundschule.

Während Sylvia Straßburg ein lange bekanntes Gesicht in der Gardeleger Schullandschaft ist, ist Kerstin Ohmenzetter ein Neuling. Seit diesem Schuljahr leitet die 48-Jährige die Grundschule in Jävenitz. Für die Mutter von zwei Kindern ein Volltreffer: „Ich bin ein Landei und arbeite gerne an einer Dorfschule.“ An Jävenitz schätze sie die familiäre Atmosphäre mit ihren sechs Kollegen und 85 Schülern. „Ich wollte außerdem wieder in der Altmark richtig sesshaft werden“, erzählt Kerstin Ohmenzetter. Denn nachdem sie zwischen 1988 und 2014 an der Grundschule Möringen gearbeitet hatte – davon acht Jahre als Schulleiterin – war die gebürtige Lindtorferin in den vergangenen zwei Jahren auf Wanderschaft.

Nach der Schließung der Möringer Schule ging es zunächst nach Börgitz und danach nach Angern in den Bördekreis. Als die Stelle in Jävenitz frei wurde, „wollte ich da unbedingt hin.“ Zu sehr schätze sie die Arbeit als Schulleiterin. Dabei spielten aber auch persönliche Gründe eine Rolle, wohnt sie doch in Insel nicht allzu weit von ihrem neuen Arbeitsplatz entfernt.

Obwohl sie bereits reichlich Erfahrung in der leitenden Position gesammelt hatte, musste sie trotzdem das gesamte Bewerbungsverfahren durchlaufen. Inklusive Probestunde und Fachgespräch beim Schulamt in Gardelegen. Nun möchte sie richtig in Jävenitz ankommen.

Getreu ihrem Motto „Alles Gute braucht seine Zeit“, gehe es ihr darum, zunächst einen Draht zu den Kollegen und Schülern zu finden. Einige Pläne hat die Lehrerin für Gestalten trotzdem schon in ihrer Schublade: „Bei der Zusammenarbeit mit der Kita und dem Hort kann man sicherlich Veränderungen vornehmen. Wir überarbeiten zur Zeit die Kooperationspläne.“ Insbesondere den Übergang vom Kindergarten in die Schule habe sie dabei im Blick. „Den möchten wir noch besser gestalten“, sagt Kerstin Ohmenzetter.

Ansonsten hat sie das Wohl ihrer Schüler im Blick. Dass sie jeden Tag mit Freude in die Schule gehen, sei ihr Ziel. „Schule ist für mich nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Lebensort. Wir wollen versuchen, jedes Kind abzuholen“, erzählt die neue Schulleiterin und schiebt ihren Leitspruch gleich hinterher: „Keiner kann alles, aber jeder kann etwas.“