Große lesen mit Kleinen

Kalbe. „Das hast Du toll gemacht!“ Erstklässlerin Nora Krüger erhält von Christine Staschat ein dickes Lob. Die 71-Jährige gehört zu jenen 13 Frauen und Männern, die mithelfen, bei den Kalbenser Grundschülern das Lesen zu festigen. Denn im herkömmlichen Unterricht fehlt für eine individuelle Betreuung oftmals die Zeit.

Also kommen die Ehrenamtlichen regelmäßig in die Schule, um dann mit einzelnen Erst- und Zweitklässlern in einen Nebenraum zu gehen und sich anzuhören, ob und wie gut sie lesen können. „Und man merkt genau, wer zu Hause geübt hat“, sagt Christine Staschat. Sie und ihre Mitstreiter haben aber auch festgestellt, dass die Kinder großen Spaß daran haben, wenn sie zeigen dürfen, was sie können. „Es macht sie stolz“, betont Sabine Grothe. Die 64-Jährige gehört, genau wie Melitta Brennecke, Henning und Uta Krüger, Renate Kühl, Waltraud Matthais, Ilona Pietscher, Gisela Schröder, Christel Thiede, Martina und Reinhard Tietz, Edeltraud Windmüller und eben Christine Staschat, zu den Lesebetreuern.

Einige, aber längst nicht alle von ihnen, haben selbst noch Enkel im Grundschulalter. Für die meisten der 13 Helfer hat das ehrenamtliche Engagement vor allem einen Grund: „Es ist wichtig, dass die Kinder richtig lesen lernen“, bringt es Christine Staschat auf den Punkt.

Und nicht nur die Klassenleiter in der sogenannten Schul-eingangsphase (erste und zweite Klassen), in der dieses Modell greift, sind ob der Vielzahl an Schülern, die sie zu betreuen haben, dankbar für diese tolle Unterstützung. Auch Schulleiterin Heike Pick ist voll des Lobes für die Ehrenamtlichen. Die meisten von ihnen schauen bereits seit Jahren einmal wöchentlich in der Schule vorbei – und werden dort schon immer von den Kindern erwartet.