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Vereinsbilanz Ipse Alte Deckenmalerei wird begutachtet

Ein halbes Jahr erst gibt es den Verein Ipse excitare in Ipse und er kann schon auf viele Aktivitäten verweisen.

Von Cornelia Ahlfeld 20.07.2016, 03:00

Ipse l Vor gut sechs Monaten fand die Gründung des Vereines Ipse excitare – Ipse wieder beleben – statt. Und zwischenzeitlich haben die Vereinsmitglieder mit ihrem Vorsitzenden Tilo Mottschall so einiges auf die Beine gestellt. Dennoch, ganz zufrieden ist Motschall aber nicht. „Wir sind jetzt ein halbes Jahr in Aktion und von Bau- und Sanierungsarbeiten ist noch nicht viel erkennbar“, räumte Mottschall ein. Man habe aber erkennen müssen, dass sich die Sanierungsarbeiten in der Ipser Kirche „wohl über mehrere Jahre erstrecken werden und der finanzielle Aufwand hoch sein wird“, so Mottschall. Erfolgt seien aber umfangreiche Recherchearbeiten und Untersuchungen, um das Sanierungsprojekt Dorfkirche Ipse gut vorzubereiten. „Mit jeder neuen Recherche taten sich neue Erkenntnisse, neue Möglichkeiten und auch neue arbeitsintensive Projekte auf“, schilderte Mottschall die aktuelle Situation. Es sei geschafft worden, Denkmalschützer und Behörden in die Kirche zu holen.

Ein Architekt aus Magdeburg habe gemeinsam mit Ulf Frommhagen von der unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises vor kurzem Grabungen am Fundament der Kirche vorgenommen. Dabei hätten sich Vermutungen von älteren Einwohnern Ipses bestätigt, wonach das Fundament mit dem in der Ipser Gegend relativ hohen Grundwasser schon in Verbindung stehe. Der hohe Grundwasserstand habe bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts für eine Verlegung des Friedhofes von der Kirche auf ein Gelände am Waldrand von Ipse gesorgt.Die Feuchtigkeit aus dem Gemäuer zu bekommen und das Fundament vor dem Grundwasser zu schützen, sei ein Aspekt bei der geplanten Gesamtsanierung.

Um genauere Werte über die Feuchtigkeit und die klimatischen Bedingungen in der Kirche zu haben, habe das Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen mit einer Klimamessung begonnen. Diese Datenerhebung laufe über mehrere Monate. Erst dann seien aussagekräftige Ergebnisse als Grundlage für die weitere Vorgehensweise erhältlich, erläuterte Mottschall.Frommhagen habe zudem noch Holzproben für den- drologische Untersuchungen genommen. Im Mai war eine Mitarbeiterin des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie vor Ort, die sich mit der Wandmalerei und dem Außenputz der Kirche befasst habe.

„Auch hier warten wir auf die Auswertung“, informierte Detlef Stimbra vom Ipser Verein, der aktiv an der Grabung und den Probenentnahmen mitgeholfen hat. Auf dem Dachboden der Kirche seien alte Deckenbemalungen zwischengelagert worden. Die sollen Ende dieses Monats näher begutachtet werden. „Und so ganz nebenbei sind die Vereinsmitglieder auch noch dem verschollenen gotischen Schnitzaltar auf der Spur“, sagte Mottschall.

„Projekte über Projekte und eigentlich kein Geld in der Kasse“, so Mottschall weiter. Aber auch dafür habe es viele Aktivitäten gegeben. Der Verein habe Kultur in die Kirche gebracht. Der große Zuspruch lasse hoffen, dass nicht nur genügend Geld für weitere Veranstaltungen vorhanden sei, sondern dass der Verein damit auch Rücklagen bilden könne für die Sanierungsvorhaben. Die ersten Planungen für 2017 würden bereits laufen.