1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Drei Tage Partystimmung in Gardelegen

Hansefest Drei Tage Partystimmung in Gardelegen

Bei idealem Herbstwetter kamen tausende Besucher zum Hansefest nach Gardelegen.

Von Gesine Biermann 17.09.2018, 01:01

Gardelegen l Eines steht fest: Hungrig musste zwischen Freitag- und Sonntagnachmittag niemand die Innenstadt verlassen. Ob süß oder herzhaft, cremig oder knusprig, ob tierisch gesund oder vegan: Auch in 2018 lockte das Gardeleger Hansefest – übrigens mittlerweile das 21. seiner Art – mit vielen kulinarischen Verführungen. Und auch für jene, die gern mal an Ständen stöbern gehen, bot die Stadtparty reichlich Möglichkeiten. Drollige Spielzeuge, Schmuck oder witzige Shirts: Fans solcher Artikel hatten große Auswahl.

Die Renner waren aber unbestritten ein gelenkiger kleiner Drache aus Schaumstoffresten, der am Kupferdraht – geschickt geführt – fast lebendig wurde; und natürlich die durchsichtigen runden Riesenballons, die im Dunkeln bunt leuchteten. So mancher Teenager legte am Wochenende seinen ganzen Charme in sein Flehen, um die Eltern zum Kauf dieses angesagten Accessoires zu überreden. Und etlichen gelang das auch. Denn offenbar waren auch die Großen in Partylaune. Das zumindest bewiesen die vielen fröhlichen Gesichter auf den Straßen.

Drei waren es, auf denen das Stadtfest diesmal stattfand. Angefangen von der Bahnhofstraße in Höhe der Wallanlagen ging‘s weiter über Ernst-Thälmann- und Nicolaistraße bis hin zum Holzmarkt. Dort bildete die Hauptbühne den Abschluss mit Stars wie Marc Terenzi oder Mr. Panic am Sonnabend oder gleich fünf Shanty-Chören am Sonntag. Mit Störtebecker – a Tribute to Santiano fand dort die dreitägige Show ein würdiges Ende. Bis dahin hatten die Hansefestbesucher zudem die Chance, zahllose Liveband kennenzulernen oder wiederzusehen.

Aus der Region für die Region lautete das Motto hier zum Beispiel auf dem Rathausplatz. Neben Bands wie Planet Roxter, Spektrum, Jolana oder mit Neweagain der jüngsten Gardeleger Formation in den Abendstunden hatten hier am Sonnabend- und Sonntagnachmittag unter anderem die Tanzschule Müller, die Lucky Line Stompers, Otto-Reutter-Double Manfred Brandt, die Tanzgruppen Fitschebeen oder Celtic Minds, Sängerin Maria Hellge oder der Postchor Gardelegen Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Ebenfalls regional ging es an allen drei Festtagen auf der irischen Bühne am Aschberg zu: Hier waren Green Valley aus Jävenitz unbestritten die Helden des Hansefestes: Gleich an zwei Abenden und dazu noch am Sonntagnachmittag sorgte das Duo dort für Stimmung.

Der Lindenhofgarten lag schließlich auch in diesem Jahr fest in jugendlicher Hand – HipHop bis Rock, live oder aus der Konserve, zog hier das Publikum an.

Eine ganz besondere Bühne fand schließlich auch ganz besonderen Anklang: Vor der Otto-Reutter-Grundschule ging es – erstmals auf einem Gardeleger  Hansefest – nämlich in Richtung Osten. Gorizwit, eine Truppe aus der Ukraine, sorgte dort für Partystimmung, der sich kaum ein Gast entziehen konnte. Gut gelaunt wurde dort gesungen und getanzt. Und kaum ein anderer Künstler bot wohl so viel fürs Auge, wie die fröhlichen Gäste aus der Ukraine in ihren farbenfrohen  bestickten Trachten.

Echte Hingucker waren aber natürlich auch wieder die Gaukler und Artisten des Mittelaltermarktes, der sich diesmal hauptsächlich auf dem Harbigsportplatz abspielte. Auch dort gab es eine kleine Bühne – ideal für Märchenstücke des Wandertheaters Cocolorus, das selbst so bekannte Figuren wie Goldmarie und Pechmarie charmant in die neue Zeit holte.

Seilartistik mit Rosa und Paula, Jonglagekunststückchen vom „freundlichen Jonglierfachverkäufer" Lukas Reichenbach oder bezaubernde Kampfszenen von Schauspieler Jesche Eggert und Töchterchen Luna ließen so manchen Zuschauer verweilen und vor allem lächeln. Masken- und Stelzenvorführungen, Ritterspiele, Akrobatik und vor allem die nächtlichen Feuershows bescherten dem Mittelaltermarkt natürlich auch ein großes Publikum.

Wer es so richtig rasant liebte, war schließlich auf dem Tivoliplatz richtig. Dort gab es diesmal besonders viele Fahrgeschäfte – bekante und auch ganz neue –  und vor allem auch wieder das beliebte große Riesenrad, das bei Tageslicht aber auch in den Abendstunden einen tollen Blick über Gardelegen und auf die Festmeile möglich machte und auch selbst ein echter Hingucker war.

Erstmals gab es auf dem Rummelplatz in diesem Jahr auch eine Premiere: Autoscooter-Betreiber Lothar Welke aus Rostock hatte sein Fahrgeschäft am Sonntag für einen ganz besonderen Gottesdienst zur Verfügung gestellt, zu dem die evangelische und die katholische Gemeinde und Schaustellerpfarrer Torsten Heinrich eingeladen hatten.

Hunderte von Hansefestprospekten in Flyerform sorgten schließlich dafür, dass auch jeder schnell fand, was ihn am meisten interessierte. Und wer gar nicht weiter wusste, fand auf jeden Fall an der Hansekogge der Stadt Gardelegen professionelle Hilfe – und auch das eine oder andere typische Mitbringsel für alle, die nicht dabei sein konnten.