Die Fehlzündung der Pumpe

Gardelegen l „Das Flimmern entsteht durch eine Art Fehlzündung“, sagt Dr. Michael Schoof und versucht damit zu veranschaulichen, was bei einer häufigen Form der Herzrhythmusstörung, nämlich dem Vorhofflimmern, vor sich geht. Viele Menschen sind davon betroffen. Das zeigt auch die große Resonanz auf den diesjährigen Herzaktionstag im Altmark-Klinikum Gardelegen, in dessen Mittelpunkt dieses pathologische Geschehen steht.

Schoof, der Chef der Abteilung für Innere Medizin und zugleich Ärztlicher Direktor des Klinikums ist, hält einen Fachvortrag zum Thema. Aber einen, der auch für den Laien gut verständlich ist. Schließlich soll der erfahren, wie er sich verhalten sollte, wenn er zu den Betroffenen gehört.

Viele, so der Mediziner, würden anfänglich gar nichts merken. Wenn doch, würden sie die Symptome nicht ernst nehmen. Dabei sei es ganz wichtig, so eine Herzrhythmusstörung, die zu den größten Schlaganfallrisiken zählt, auch zu dokumentieren und dann entsprechend zu behandeln. Die Möglichkeiten sind durchaus vielfältig und nicht nur medikamentöser Art.

Der Patient, so Schoof, könne die Therapie aber unterstützen, indem er seine Lebensweise optimiere. Denn Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel und Nikotinkonsum würden nun einmal zu den Ursachen für das Entstehen des Vorhofflimmerns, von dem deutschlandweit etwa 1,8 Millionen Menschen betroffen seien, zählen.

Umso mehr bedauerte es der Internist, dass es nur bedingt gelinge, mit dem Aktionstag jene Menschen zu erreichen, die, bewusst oder unbewusst, an Herzrhythmusstörungen leiden, sich aber nicht in regelmäßiger medizinischer Betreuung befänden. Denn bleibe das Vorhofflimmern längere Zeit unbehandelt, könne sich daraus eine Herzschwäche entwickeln.

Allerdings, auch das machte der Chefmediziner deutlich, nicht allem, was als Herzstolpern empfunden werde, liege auch eine ernstzunehmende Erkrankung zugrunde. Ob sich eine solche hinter den sogenannten Extrasystolen verberge, sollte jedoch immer abgeklärt werden.

Das Altmark-Klinikum Gardelegen beteiligt sich bereits seit der Jahrtausendwende an den Aktionstagen der Deutschen Herzstiftung und arbeitet dabei auch immer wieder mit der AOK sowie dem Rosen-Gesundheitscenter zusammen. Beide haben auch am Sonnabend Stände, unter anderem mit Ernährungstipps und zur Blutdruckmessung, aufgebaut.