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Hunnebrössel Wildes Treiben zu Pfingsten

Zum 123. Mal zogen die Hunnebrössel mit ihrem Maikerl und großem Spektakel durch Dannefeld. Zahlreiche Einwohner und Gäste schauten zu.

Von Doreen Schulze 21.05.2018, 23:00

Dannefeld l „Ich fühle mich unendlich erleichtert“, sagte Rolf Vormarsch, nachdem ihm das Kostüm des Maikerls wieder ausgezogen wurde. Zuvor trug er über mehrere Stunden ein rund 40 Kilogramm schweres Kostüm aus Birkenzweigen und Blumen. Rolf Vorsprach war der diesjährige Maikerl, eine Ehre für jeden, der dieses Amt einmal bekleiden darf.

Schon früh morgens um 5 Uhr trafen sich am Pfingstsonntag die Hunnebrössel im Festzelt, um den auserwählten Maikerl zu schmücken. Wer Maikerl wird, das ist alljährlich ein großes Geheimnis. Rund zwei Stunden dauerte es, bis die Ankleider Karl-Heinz Pooschke, Eberhard Krehl, Volkmar Blume, Stefan Vorsprach, Tino Krehl und Frank Thieme dem Maikerl die komplette Montur angezogen haben.

Punkt 7 Uhr ging es dann durchs Dorf. Während der Maikerl, begleitet und geleitet von seinem Schöppen Lucas Wilke und dem Schulten Nick Blume, von Haus zu Haus zog, um Eier, Speck, Wurst und Geld zu erbitten, trieben die Hunnebrössel im Dorf ihr Unwesen. In ihrer Mitte der schwarze Hunnebrössel, dargestellt von Stephan Sobainski. Mit langen Haselnussgerten, die sie bereits Wochen vorher besorgten, schälten und teilweise auch aufhingen, damit die Ruten gerade werden, klapperten sie im Takt und vertrieben all jene, die dem Maikerl zu nahe kamen. Gerne griffen sie sich dabei auch Mädchen und Frauen aus den Reihen der Zuschauer, mit denen sie auf der Kreuzung des Dorfes ein flottes Tänzchen wagten.

Dem Maikerl zog eine Schar, die mit Kiepen versehen war, hinterher, um Eier, Würste und Geld einzusammeln. Die Eier wurden im Anschluss an das Entkleiden des Maikerls im großen Festzelt von allen Gäste verspeist. Die Hunnebrössel luden zum großen Eierbackessen ein.

Am Nachmittag war im Zelt großer Kindertanz mit vielen lustigen Spielen wie beispielsweise Büchsenwerfen, mit Aufführungen der Hunnebrössel und Kinderschminken angesagt. Und am Abend ging es mit Tanz im Festzelt weiter. Wieder traten die Hunnebrössel auf. Für Musik sorgte die Liveband „eine Band namens Wanda“.

Und auch am Pfingstmontag wurde weitergefeiert. Diesmal fanden sich alle Besucher zum Gottesdienst im Festzelt ein. Im Anschluss wurde zum Frühschoppen mit Schlachteplatte und einem Fass Freibier eingeladen. Der Musikzug Mieste sorgte für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung.