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IGEK Planungswerkstatt für die Brauerei

Beratungsgutscheinezur Leerstandsaktivierung in Gardelegen, das ist ein Beispiel für Ideen, die im IGEK-Konzept erstellt wurden.

Von Cornelia Ahlfeld 24.02.2019, 05:00

Gardelegen l Das Herzstück der Innenstadt, das Areal der einstigen Garley-Brauerei, soll umgestaltet werden. Das zumindest ist Bestandteil der Fortschreibung des integrierten gemeindlichen Entwicklungskonzeptes, kurz IGEK. Denn dieses Sahnestück mitten im Stadtzentrum, etwa 5000 Quadratmeter groß und mit vielen Gebäuden bebaut, die zum Teil seit langem leer stehen, soll wiederbelebt werden. Ilona Hadasch und Ulrike Kegler vom Büro für Siedlungserneuerung Dessau stellten die aktualisierten IGEK-Unterlagen im städtischen Bauausschuss vor.

Hintergrund ist die Fortschreibung des IGEK, eine Forderung von Bund und Land als Fördermittelgeber, denn das IGEK ist Grundlage für den Erhalt von Fördergeld. Beauftragt hat die Stadt damit das Büro für Siedlungserneuerung Dessau, ein langjähriger Partner in Sachen Stadtumbau Ost.

Für die Umgestaltung der Brauerei soll eine Planungswerkstatt gegründet werden. Kostenpunkt: 45.000 Euro. Die konkrete Projektentwicklung ist mit 50.000 Euro veranschlagt. Eine Million Euro sollen dann für „umfangreiche Ordnungsmaßnahmen“ investiert werden.

Der Bahnhof habe eine große Bedeutung. Das Objekt sollte von der Stadt erworben werden mit dem Ziel einer gemischten öffentlichen und privaten Nutzung. Die Sanierungskosten hat das Dessauer Büro auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt.

Für den Abriss des Wohnblocks Isenschnibber Straße 21-27 seien bereits Fördermittel in Aussicht gestellt worden. Dort sei dann eine kleinteilige Neubebauung möglich, so Kegler. Ein wesentlicher Punkt sei auch die Sanierung des Rathauses. Viele Straßen der Innenstadt seien bereits erneuert worden. Um den Geschäftsleerstand in der Innenstadt zu reduzieren, könnten Beratungsgutscheine vergeben und Zuschussprogramme erstellt werden. In Burg beispielsweise habe man gute Erfahrungen mit einem Verfügungsfonds für Händler, um unter anderem Marketingprojekte zu fördern, gemacht. Denkbar wäre auch ein Zuschussprogramm für die Hofbegrünung privater Grundstücke.

Nachdem im Quartier Schlüsselkorb die Einwohnerzahlen Anfang der 1990-er Jahre um gut ein Drittel zurückgegangen waren, habe sich die Situation jetzt stabilisiert. Etliche Wohnungen seien durch Abriss von Plattenbauten vom Markt genommen worden. Geplant sei jetzt der Abriss des Gebäudes Gartenstraße 22. Dort sollen Stellplätze entstehen.

Sanierungsbedarf bestünde auch im Quartier OdF-Straße/Bertolt-Brecht-Straße. Der Kinderbetreuungskomplex Spatzennest und Zwergenland sei zwar von außen saniert worden, aber der Innenbereich fehle noch weitestgehend. Veranschlagt sind dafür 900.000 Euro. Größtes Projekt sei dort die Sanierung der OdF-Straße für etwa 1,25 Millionen Euro.

„Wie sieht denn der Zeitplan dafür aus?“, wollte Bauausschussvorsitzender Gustav Wienecke wissen. „Wir planen hier mindestens bis 2028“, betonte Ilona Hadasch vom Dessauer Büro. Ob alles realisiert werden kann, sei eben auch abhängig von den Fördermitteln. Das IGEK sei die Basis, um Fördergeld beantragen zu können. Ob und was überhaupt realisiert werden kann, sei insgesamt von den Finanzen abhängig.