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Immobilie Alte Konsumschule wird versteigert

Die ehemalige Konsumschule am Letzlinger Marktplatz wird am 20. September in Berlin von der Deutschen Grundstücksauktionen AG versteigert.

Von Cornelia Ahlfeld 09.09.2018, 12:00

Letzlingen l 5000 Euro beträgt das Mindestgebot für die ehemalige Konsumschule am Letzlinger Marktplatz. Beschrieben ist das Objekt mit Anbauten und Nebengebäuden, Baujahr um 1955, als umfassend sanierungsbedürftig. Die Gesamtfläche beträgt etwa 1200 Quadratmeter, die Nutzfläche 620 Quadratmeter.

Letzlingens Ortsbürgermeisterin Regina Lessing zeigte sich erfreut. Sie hofft, dass sich jemand findet, der das Gebäude direkt am Kulturhaus ersteigert. Allerdings umfassend sanierungsbedürftig, das sieht Lessing eher nicht so. „Das ist ein Abrissobjekt“, so Lessing. Das Obergeschoss sei eingebeult. Da stehe vermutlich kein Stein mehr richtig auf dem anderen. Das Gebäude stelle eine große Gefahr dar. Und dabei sei es einst mal das erste Haus am Platze gewesen, die Konsumschule am Marktplatz. Innen ganz fein mit Parkett und Teppichböden. „Da hat Berlin richtig investiert damals. Dort wurden Spitzenköche ausgebildet. Das hatte mal ein ganz hohes Niveau, fast wie im Hilton“, so Lessing.

Nach der Wende, 1990/1991, habe das ein Mann aus Bremen für „nen Appel und Ei“ ersteigert. Gemacht hatte der Besitzer nichts in all den Jahren. Im Laufe der Jahre sei aus dem Haus auch so ziemlich alles „weggefunden worden“, was geht. „Da existiert nichts mehr“, so Lessing. Die Gemeinde habe später den Anbau am Giebel des Kulturhauses kaufen wollen als Versammlungsraum und Probenraum für den Männerchor. „Für 10.000 D-Mark hatte der das gekauft, für den kleinen Anbau am Kulturhaus wollte er dann von uns schon 20.000 Mark haben“, erinnerte sich Lessing. Die Gemeinde habe damals verzichtet. Unterdessen ist aus dem einst schönen Haus eine Bruchbude geworden. Die Gemeinde hatte sich schon einmal ein Abriss- angebot geben lassen. „Das lag im fünfstelligen Bereich“, so Lessing. Der Besitzer habe aufgrund der Gefahrensituation Sicherungsauflagen erhalten. Bis April hätte er das Gebäude sichern müssen. Passiert ist nichts. „Offenbar hat er es nun der Grundstücksauktionen AG übertragen“, so Lessing. Sie hofft, dass da nun Bewegung rein kommt und eine jahrzehntelange Missgeschichte ein Ende nimmt. Denn seit Jahren sorge das baufällige Gebäude für Ärger im Dorf. Das Objekt sei auch immer wieder Thema im Ortschaftsrat, denn dringend erforderlich seien Arbeiten an der hinteren Kulturhausfassade. „Dort durften wir aber bisher nicht rauf, denn das Grundstück gehört zur ehemaligen Konsumschule“, so Lessing.