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Isenschnibbe Exponate für Gedenkstätte gesucht

Auf Dachböden, in Kellern, in alten Schränken und Schubladen - geschichtsträchtige Objekte schlummern vielfach viele Jahre unentdeckt.

Von Ilka Marten 22.06.2016, 18:50

Gardelegen l Im Sommer 2018 soll nach aktueller Planung das Besucher- und Dokumentationszentrum auf dem Gelände der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen eröffnet werden. Dort soll es laut Leiter Andreas Froese-Karow eine Dauerausstellung zum Massaker von 1945 geben. Und genau dafür ist Froese-Karow nun auf der Suche – und bittet um die Mithilfe der Gardeleger Bürger, wie er den Stadtratsmitgliedern am Montagabend mitteilte. Denn er hofft, dass es Exponate gibt, die mit den Ereignissen im April 1945 oder auch mit der Zeit danach verbunden sind. Das können sogenannte Flachwerke – also Texte, Tagebücher oder Zeichnungen sein oder aber dreidimensionale Erinnerungsstücke.

Wichtig sei, „die Geschichte des Objektes zu kennen, denn damit soll etwas erzählt werden“, so Froese-Karow. Die Gegenstände oder Schriftstücke könnten leihweise für die Ausstellung zur Verfügung gestellt werden, „es gibt aber auch die Möglichkeit, Originale zu reproduzieren“, betonte der Gedenkstättenleiter.

Schwerpunktmäßig erhoffe die Stiftung Exponate zum Feldscheunenmassaker, „aber auch zur nachkriegszeitlichen Erinnerungskultur“. Er stellte dazu die Frage in den Raum: „Wie hat man in den 1960er und 1970er Jahren des Massakers gedacht?“ Und er freue sich über alle Angebote, betonte Froese-Karow. Auf ein paar interessante Dinge sei er in den vergangenen Monaten schon gestoßen, „doch es gibt bestimmt noch viel mehr“.

Zurzeit konzentriere sich die Arbeit auf den Feinschliff des geplanten Besucher- und Dokumentationszentrums. Ein Konzept für das Außengelände gebe es noch nicht, „das heißt aber nicht, dass uns das nicht interessiert“, betonte Froese-Karow. Und er verstehe sich als Botschafter für Gardelegen. „Manche wissen gar nicht, dass es nicht nur die Gedenkstätte, sondern auch eine Stadt Gardelegen gibt“, berichtete.

In einem kurzen Ausblick umriss Froese-Karow die Perspektiven. Die enthalten auch die Bezüge zu Gedenk- und Begräbnisorten in der Umgebung. „Lebendiges Gedenken“, so Froese-Karow. Und er hob explizit das Angebot von Seiten der Stiftung hervor, „dass wir bereit sind, lokale Aktivitäten zu unterstützen“.

Weiteres Augenmerk: die Zusammenarbeit mit Schulen und außerschulischen Bildungs- und Kultureinrichtungen. „Je konkreter ich weiß, wie alt die Schüler sind oder welche Gruppe kommt, desto bester kann ich die Führungen zuschneiden“, sagte Froese-Karow.

Nachdem es neue Flyer bereits in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch gibt, folgt in Kürze die Auflage in polnischer Sprache, berichtete Froese-Karow den Ratsmitgliedern. Außerdem gebe es Aktivitäten im Facebook- und Twitter-Bereich.