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Johnny-Cash-Abend 300 Fans feiern den Man in Black

Die Legende lebt: Zahlreiche Johnny-Cash-Fans haben im Gardeleger LIW-Saal ihr Idol gefeiert. Robert Tyson verkörperte den "Man in Black".

Von Christina Dietmann 25.02.2019, 19:00

Gardelegen l Der LIW-Saal ist gut gefüllt mit 300 Johnny-Cash-Fans, als die Band die Bühne betritt. Stilecht gekleidet mit Anzug und Fliege und zeitgemäß zurückgegelten Haaren beginnt zunächst die Band zu spielen. Nach einigen Songs betritt unter tosendem Applaus schließlich der „Man in Black“ selbst die Bühne. „Sind heute einige Johnny-Cash-Fans im Publikum?“, fragt er und erntet Jubel und hochgereckte Arme.

Beim Blick ins Publikum fällt auf, dass der Sound der 1950er Jahre hier ganz offensichtlich generationenübergreifend Fans hat. Einige sind dem Anlass gemäß gekleidet mit Cowboyhut oder Johnny-Cash-Frisur.

Natürlich steht nicht der echte Johnny Cash auf der Bühne des LIW Saals. Der starb nämlich im Jahre 2003 in Nashville, Tennessee. Der Mann auf der Bühne jedoch, Robert Tyson, kommt nicht nur wie sein großes Idol aus den Südstaaten der USA – namentlich aus Georgia – sondern sieht dem echten Johnny Cash auch verblüffend ähnlich und klingt wie das Original.

Seine Band, die „Cashbags“, sind gebürtige Deutsche, aber sie schlüpfen mühelos in die Rollen der Band von damals. Vor allem Sängerin Valeska Kunath als June Carter Cash überzeugt mit authentischer Stimmgewalt.

„Ich hoffe, Sie hören heute Abend die Lieder, für die Sie hergekommen sind“, sagt Johnny Cash, und natürlich enttäuscht er sein Publikum nicht. „Walk the line“, „Ring of Fire“ und „Jackson“, das Publikum hört all die Songs, auf die es hofft. „Nehmt eure Hände aus den Taschen eurer Nachbarn und klatscht mit“, fordert June Carter Cash auf, und das Publikum macht begeistert mit.

Natürlich sprechen die Bandmitglieder englisch, also amerikanisch mit breitestem Südstaaten-Dialekt. Ob viele der Countryfans aus Gardelegen den Geschichten des Mannes in Schwarz folgen können? Leise raunt eine Frau ihrem Nachbarn zu: „Das hätten sie ja auch mal übersetzen können.“ Doch der Stimmung im Saal tut das keinen Abbruch. Über zwei Stunden waschechte Country-Musik aus Amerika liefert die Band und lässt den Sound der 1950er aufleben.