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Jubiläum In Stein gemeißelt: 725 Jahre Jävenitz

Mit einem großen Umzug feierten die Jävenitzer den 725. Geburtstag ihres Dorfes.

Von Antonius Wollmann 05.09.2016, 01:01

Jävenitz l Pünktlich um 13.30 Uhr geht es am Sonnabend los: Angeführt vom Spielmannszug aus Wernstedt setzt sich der Festumzug in Bewegung, zieht von der Bahnhofstraße einmal quer durch den Ort. Zahlreiche Besucher säumen den Bürgersteig, um zu sehen, wie die Organisatoren des Heimatvereins die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes im Jahre 1291 feiern.

Offiziell hatte das Festwochenende bereits am Freitagabend begonnen. Zu Gast waren Bürgermeisterin Mandy Zepig und Landrat Michael Ziche. Die Bürgermeisterin hielt eine kurzweilige Rede mit allerlei persönlichen Erinnerungen an Jävenitz, ging sie doch dort zur Grundschule. Der Landrat lobte den Ort, weil er beweisen würde, wie viel man mit gemeinschaftlichen Engagement gerade in den Dörfern bewegen könne.

Der folgende Tag steht dann voll und ganz im Zeichen der Vereine. Sie sind es, die den Umzug mit ihrer Teilnahme erst möglich machen. Dabei gelingt es ihnen, den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart zu spannen.

So wird daran erinnert, wie die Markgrafen Otto und Konrad von Brandenburg Jävenitz an das Nonnenkloster in Neuendorf verschenkten. Passend dazu tragen einige Teilnehmer historisch anmutende Gewänder. Auch der Schützenverein hingegen erinnert daran, dass seine Tradition im Ort bereits weit in das 19. Jahrhundert zurück reicht, die Feuerwehr führt ihre historische Technik vor. Aber auch die jüngere Geschichte kommt nicht zu kurz. Mit restaurierten Traktoren und Mopeds wird an die DDR-Zeit erinnert.

Was aber noch wichtiger ist, als die Erinnerung an vergangene Zeiten: Der Festumzug stellt unter Beweis, wie lebendig besonders das Vereinsleben in Jävenitz noch ist. Ob Anglergruppe, die Freiwillige Feuerwehr mit der Jugendwehr und der Kinderabteilung „Feuerflöhe“, der Gartenverein oder Sportverein: Alle sind dabei.

Sie sind es, die nach dem Umzug einen großen Halbkreis um das Heidebeet an der Bundesstraße bilden, um den inoffiziellen Höhepunkt des Festes nicht zu verpassen: Die Enthüllung des Gedenksteins, der von nun an an die Geschichte des Dorfes erinnert.

Den Findling aus der Letzlinger Heide stiftete der ehemalige Bürgermeister Heinz Baldus. „Nach den beiden Kriegerdenkmälern haben wir jetzt endlich ein Denkmal, das aus einem freudigen Anlass errichtet wurde“, freute sich Ingeborg Lamprecht, die stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, kurz bevor der Stein enthüllt wurde.