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Jugendweihe Regisseur für den eigenen Lebensfilm

132 Mädchen und Jungen haben am Sonnabend im großen Saal des Gardelegener Schützenhauses ihre Jugendweihe erhalten.

Von Cornelia Ahlfeld 15.04.2019, 03:00

Gardelegen l Langsam hielten die jungen Damen und Herren hintereinander Einzug in den Theatersaal des Schützenhauses. Die Gäste, Eltern, Großeltern, Geschwister und Verwandten erhoben sich von ihren Stühlen und applaudierten. Die Hauptpersonen nahmen dann in den ersten Reihen vorn an der Bühne Platz. Die Aufregung war einigen schon deutlich anzusehen – aber alle waren schick zurechtgemacht, die Herren im Anzug oder im Sakko und schmuckem Hemd, die Damen in Traumkleidern mit viel Tüll, Spitze und Pailletten, festlich gestylt mit Schmuck und Hochsteckfrisuren. Nach der Eröffnung sorgte die Stendaler Band Tick2Loud erst einmal für Entspannung, bevor die Anspannung mit dem Gang auf die Bühne wieder einsetzte. Mit gecoverten Songs wie „Es war die schönste Zeit“ von Bosse oder „Hundert Leben“ von Johannes Oerding hielt geradezu Konzert- athmosphäre Einzug in den Saal, als Sänger und Gitarrist Dustin Saitzek zum Mitmachen und Mitsingen animierte.

Der Linke-Landtagspolitiker Andreas Höppner aus Kloster Neuendorf hielt die Festrede. Er verglich das Leben mit einem Film, in dem zunehmend die Eltern als Regisseure verdrängt und die Jugendweihlinge über kurz oder lang ihren eigenen Film drehen werden – eine ansprechende, anspruchsvolle und humorvolle Festrede. Sorgte doch so mancher Satz für Schmunzeln und gar Gelächter im Saal. Aber auch Nachdenkliches wurde gesagt: „Wenn Kinder plötzlich erwachsener werden und ihren eigenen Film drehen, ist das nicht immer einfach. Du bist wer, du hast viele Talente und aus dir wird ein toller Mensch, sollte das Credo sein“, betonte Höppner.

Gruppenweise gingen die Jugendlichen dann auf die Bühne, erhielten dort ihre Urkunden, Jugendweihebücher und je eine dunkelrote Rose. Insgesamt waren es 132 Jugendliche, die im Rahmen der Jugendweihe in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen wurden. Drei Feierstunden fanden statt. In der ersten Feierstunden waren es 38 Mädchen und Jungen aus zwei Klassen des Gardelegener Gymnasiums, in der zweiten Feierstunde 42 Schüler aus dem Gymnasium und der Gardelegener Karl-Marx-Sekundarschule und in der dritten Feierstunde 52 Jugendliche aus der Miester und Kalbenser Sekundarschule.