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Jugendweihe Spitze, Tüll und Chiffon für die Feierstunde

Was ziehe ich an zur Jugendweihe? Einige Anregungen dazu gab es bei einer Modenschau in der Gardeleger Sparkasse.

Von Petra Hartmann 07.02.2019, 20:00

Gardelegen l „Ein ganz großer Trend sind die Tüllkleider. Der 60er-Jahre-Stil ist wieder im Kommen. Und beachten Sie bitte die wunderschönen Dekolletees“, schwärmt Moderatorin Gudrun Wöllner, als die jungen Models über das Parkett der Schalterhalle schweben.

Neun junge Damen im Jugendweihe-Alter zeigen, was dieses Jahr angesagt ist zur Feierstunde, und sogar drei junge Herren haben sich diesmal gefunden, die Anzugmode und Sakkos vorstellen. Aber der Fokus liegt eindeutig auf den zauberhaften Kleidern. Feine, leichte Chiffonschleier wehen bei jedem Schritt auf und nieder. Zarte, weiche Pastelltöne überwiegen, aber: „Man trägt auch wieder schwarz“, kündigt Gudrun Wöllner die nächsten Damen auf dem Laufsteg an, „Spitze ist sowieso ein ganz großes Thema.“

Lilli Lauenstein ist eines der Models. Sie ist die einzige Gardelegerin in der Truppe. Die 13-Jährige wird im Sommer nicht an der Jugendweihe, sondern an der Konfirmation teilnehmen. Aber für die Festmode kann sie sich auf jeden Fall begeistern. Sie wurde beim Einkaufen in einem Stendaler Modehaus „entdeckt“ und für die Präsentation angeheuert. Nein, ein großes Mannequin-Training habe es im Vorfeld nicht gegeben, meint die junge Frau, nur drei bis viermal habe sie geübt. Aber als sie dann in ihrem flammend roten Kleid über das Parkett marschiert, wirkt es bereits sehr professionell.

Der Jugendweihe-Verein und die Sparkassenfiliale in der Bismarker Straße hatten zu dieser kleinen Messe rund um die Feierstunde eingeladen. Die Besucher konnten sich an den Ständen der unterschiedlichsten Firmen über Schuhe, Frisuren, Make up und Nagelpflege informieren. „Das machen wir bereits seit mindestens zehn Jahren“, sagt Kundenberaterin Christin Krziwanie, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Diana Isensee und mit Gabriele Jacobs, der Geschäftsführerin des Jugendweihevereins, die Veranstaltung organisiert hat.

Für dieses Jahr haben sich bereits 170 Jugendweihlinge angemeldet, 30 mehr als im Vorjahr, erzählt Gabriele Jacobs. Eigentlich sei am Freitag, 15. Februar, bereits Anmeldeschluss – „aber es ist auch schon passiert, dass Leute erst zwei Tage vor der Feier gefragt haben, ob sie noch mitmachen dürfen.“ Oft gibt es inzwischen auch Eltern, die beruflich in den Westen gegangen sind, aber dann doch anfragen: „Kann mein Kind in Gardelegen die Jugendweihe machen?“

Vor allem weist Gabriele Jacobs darauf hin, dass der Verein noch wesentlich mehr anzubieten hat als eine Feierstunde. Jugendliche können einen Tanz- oder Knigge-Kurs erhalten, lernen etwas über Schminke oder Frisuren. Auch Besuche im Bundestag, bei der Polizei oder im Gericht werden geboten. Wichtig ist der Geschäftsführerin auch, dass es Fördermöglichkeiten gibt für Jugendweihlinge, deren Eltern nicht so viel Geld haben. Sie können beim Jobcenter einen Antrag auf „Bildung und Teilhabe“ stellen. Die Feierstunde selbst ist für den Jugendweihling kostenlos.

Am Sonnabend, 13. April, wird es im Schützenhaus drei Feierstunden geben. Festredner ist Andreas Höppner, es spielt die Band „Tick2Loud“.