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Kein Baumkonzept Abgesägt, aber nicht nachgepflanzt

Der alte Baumbestand in der Einheitsgemeinde Kalbe wird angesichts extremer Wetterlagen zu einem zunehmenden Problem.

Von Cornelia Kaiser 11.11.2017, 12:00

Kalbe. Der Kalbenser Stadtrat hat am Donnerstagabend eine überplanmäßige Ausgabe für Baumpflegearbeiten beschlossen. Zum einen soll zur Gefahrenabwehr Altholz im Kronenbereich der Stadtpark-Bäume entfernt werden. Zum anderen sollen die massiven Schäden, die das jüngste Sturmtief im kommunalen Baumbestand hinterlassen hat, von einer Fachfirma beseitigt werden. Kosten: insgesamt 22 000 Euro.

Das brachte im Stadtrat die Frage auf, wie künftig generell mit dem alten Baumbestand umzugehen sei und ob dazu nicht ein Konzept erarbeitet werden sollte. „Wir sägen immer ab, aber wir pflanzen nicht nach“, sagte Ratsfrau Melissa Schmidt. Und Volkmar Erl gab zu bedenken, dass alte Bäume, die, so wie jetzt im Stadtpark geplant, stark beschnitten würden, „sich nicht wieder richtig erholen“ und dann sowieso bald absterben würden. Deshalb, so auch Mathias Graf, müsse die Frage erlaubt sein: „Wollen wir unseren alten Baumbestand zu Tode pflegen oder wollen wir ihn aktiv gestalten?“ Bürgermeister Karsten Ruth will nun zur nächsten Sitzung des Fachausschusses ein Verzeichnis des alten Baumbestandes vorlegen, anhand dessen dann über ein etwaiges Pfegekonzept beraten werden könnte.

Diesbezüglich fragte Ratsmitglied Werner Mertens: „Wo bleibt denn eigentlich das Holz“, das bei Baumschnitt- oder Rodungsmaßnahmen anfalle. „Immer wieder gibt es da Ärger. Ich sehe nicht ein, dass das unter der Hand verschwindet“, so Mertens weiter. Der Bürgermeister antwortete dazu, dass da, wo Fachfirmen am Werk seien, via Holzverkauf eine Verrechnung erfolge. Was Maßnahmen vonseiten des Bauhofes beträfe, so werde es das Thema noch einmal mit dem zuständigen Fachamt klären.