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Kinderkrippe „Storchennest“ wird 30 Jahre alt

Die Miester Kinderkrippe feiert ihr 30-jähriges Bestehen. Seit 25 Jahren heißt sie „Storchennest“.

Von Petra Hartmann 04.07.2018, 23:00

Mieste l Das dicke, liebevoll gestaltete Fotoalbum auf dem Schoß von Elke Grothe ist fast voll. Schwarzweiß-Bilder, später Farbfotos, dazwischen Filzstift-Eintragungen in sauberer Handschrift: Jahr für Jahr ist hier die Geschichte der Miester Kinderkrippe dokumentiert. Von den Aufnahmen auf der Baustelle – mit Baugerüsten, halbfertigen Mauern und Bauleiterin Jutta Schütze – über Faschings- und Weihnachtsfeiern in der Krippe und Aufnahmen der einzelnen Jahrgänge samt Eltern und Großeltern.

„Damals gab es eine Krippe am Bahnhof, aber der Platz hat nicht gereicht“, erinnert sich Elke Grothe, die zu der Zeit noch in der alten Krippe arbeitete. Seit 30 Jahren ist sie nun Leiterin der zweiten Krippe, die erst einfach nur „Krippe II“ hieß und fünf Jahre später auf den Namen „Storchennest“ getauft wurde. Inzwischen ist das Storchennest die einzige Krippe in Mieste. Als die Kinderzahlen in den 90er Jahren zurückgingen, entschied man sich dafür, die modernere Krippe zu erhalten, und die Einrichtung an der Bahnhofstraße wurde im Sommer 1998 geschlossen.

„Der Bau der Krippe entstand aus der Notwendigkeit heraus und wurde zu einer Sache der Bevölkerung“, erzählt Elke Grothe. Viele ortsansässige Betriebe halfen mit, viele Menschen arbeiteten auch in ihrer Freizeit an dem Gebäude. Elke Grothe erinnert sich auch noch daran, wie sie und ihre Kolleginnen die neuen Räume gründlich ausfegten, um den Betonstaub loszuwerden. Außer ihr sind auch Sabine Wiegel, Carmen Lembke und Annekatrin Vorwieger von Anfang an mit dabei gewesen.

Kurz nach der Gründung der Krippe kam die Wende. Für die Beschäftigten der Einrichtung hieß das: „Wir mussten alle unsere Erzieher nachmachen“, erzählt die Krippen-Leiterin. Der Kursleiter aus dem Westen, der das Krippen-Team zum „staatlich anerkannten Erzieher“ ausbildete, war sehr überrascht, als er hörte, wie lange die Mitarbeiter der Krippe bereits in ihrem Beruf arbeiteten, erinnert sich Elke Grothe leicht amüsiert.

Einen weiteren Einschnitt gab es, als die Einrichtung 2011 in die Trägerschaft der Stadt Gardelegen überging. Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniere aber sehr gut. So sei die Terrasse der Krippe saniert worden, es habe auch eine neue Überdachung und einen neuen Zaun gegeben, Fußboden und Badebereich seien erneuert worden und auch die Elektrik wurde modernisiert. „Wir haben einen guten Kontakt zur Stadt“, betont Grothe.

In der Krippe ist derzeit Platz für 36 Kinder. „Wir sind immer gut belegt“, sagt die Leiterin, Sorgen um mangelnden Nachwuchs in Mieste hat sie nicht. Und ab und zu ein Kindergartenkind mit unterzubringen, sei auch möglich.

Wenn sie sich etwas wünschen könnte: „Wir würden den Spielplatz gern erweitern oder verändern“, meint sie. Und über ein eigenes Storchenpaar würden sich die Kinder auch freuen. Schon seit Jahren steht der hohe Pfahl mit Nistring auf dem Krippen-Gelände und wartet darauf, dass Herr und Frau Adebar einziehen. Bisher vergebens, aber vielleicht findet ja nächstes Jahr ein nistwilliges Pärchen den Weg in die Krippe Storchennest.

Das Storchennest feiert seinen 30. Geburtstag am Freitag, 6.Juli, mit einem großen Fest auf dem Krippen-Gelände an der Heinrich-Heine-Straße. Beginn: 14.30 Uhr. Es gibt einen Kuchenbasar und Bratwurst. Die Stadt stellt eine Hüpfburg  zur Verfügung. Der Erlös des Festes ist für den Kauf von Spielzeug bestimmt. Die Krippe spart auf ein Boden-Trampolin.