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Kinderwehr Lust auf ein heißes Hobby

Mit Speck fängt man Mäuse - Nachwuchs bei der Feuerwehr mit einem Schnuppertag. Vier Gardeleger Dörfer hätten gern eine Kinderwehr.

Von Gesine Biermann 17.09.2017, 21:00

Berge l Jonas ist erst vier Jahre alt. Zu gern würde er in der Kinderwehr dabei sein, versichert der kleine Laatzker am Sonnabend ganz ernst. Schade, dass ihm die Jacke von Sven Wichmann noch ein bisschen groß ist. „Leider darfst du erst mitmachen, wenn du fünf bist“, sagt Wichmann.

Der gehört zur Löschgruppe Ackendorf und wird, sofern Interesse besteht, demnächst Leiter der Kinderwehr von Berge, Estedt, Laatzke und Ackendorf. „Alle Lehrgänge hat er absolviert“, versichert Berges Wehrleiter Dirk Hupe. Am Sonnabend nun wollen die Kameraden bei einem Schnuppertag herausfinden, ob denn überhaupt genügend Kinder „Lust auf ein heißes Hobby haben“, wie Hupe am Mikrofon nachfragt. Aber eigentlich wissen sie das schon: „Die Initiative ging ja von den Eltern aus“, sagt Hupe. Die Idee zu einer gemeinschaftlichen Kinderwehr kam schließlich von den Kameraden aus Estedt. Feuerwehrfrau Ariane Herwig will sich um den Transport der Estedter Kinder kümmern und als Betreuerin mithelfen. Alles ist also perfekt vorbereitet – genau wie der Schnuppertag. Denn im Vorfeld war in allen vier Orten mit Flyern für die Aktion geworben worden.

Und so tummeln sich am Sonnabend über 30 Kinder auf dem Berger Sportplatz, üben an Stationen das Zielen mit dem Wasserschlauch, krabbeln durch einen Tunnel und dürfen später sogar mit dem Feuerwehrauto fahren. Die Süßigkeitenteller auf den Tischen bleiben bei so vielen Angeboten völlig unbeachtet. Und außerdem ist natürlich für richtige Verpflegung gesorgt. Die Kameraden aus Berge packen laufende Meter Würstchen auf den Grill. Gegen Spenden haben sie dabei nichts einzuwenden. „Leider gibt es für die Kinderwehren sehr wenig Geld“, erklärt Hupe. „Aber was wir einsammeln, kommt natürlich der Kinderwehr zugute.“

Clever übrigens: Auf der Rückseite des Laufzettels, den alle Kinder am Sonnabend bekommen, weil es ja am Ende noch für jeden eine Urkunde gibt, können die Eltern notieren, ob ihr Kind mitmachen möchte. Die Familien werden dann in den nächsten Tagen angeschrieben. Wenn genügend Jungs und Mädchen dabei sein möchten – und das sieht am Sonnabend ganz danach aus - wird die Kinderwehr für die vier Dörfer dann offiziell am 1. Oktober gegründet. „In diesem Jahr geht das noch ab 5 Jahren“, sagt Hupe. Ab 2018 ist dann nämlich 6 Jahre das Mindestalter.

Mit 11 Jahren könnte es dann in der Jugendwehr weitergehen. Die leitet in Berge Christian Grothe. Und auch hier ist künftig ein Zusammenschluss mit Estedt geplant. Nun fehlt eigentlich nur noch ein Name. Vorschläge sind willkommen. Einen haben die Berger allerdings schon gemacht, nämlich: „E(stedt)L(aatzke)B(erge)A(ckendorf) Feuerfüchse“.