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Kirchenkonferenz Heinecke: "Zeit des Jammerns ist vorbei"

Im Rahmen einer Zukunftskonferenz will die evangelische Kirche im Altmarkkreis klären, wie sie dem demografischen Wandel entgegenwirken kann.

Von Gesine Biermann 14.10.2015, 01:01

Salzwedel l Es ging um die evangelische Kirche im Kirchenkreis Salzwedel, es ging um Strukturen, sinkende Mitgliederzahlen, den schwindenden Einfluss der Kirche, kurz, es ging um deren Zukunft. Dreimal innerhalb eines Jahres kamen die Pfarrer und die haupt- und ehrenamtlichen Kirchenleute aus dem Kirchenkreis Salzwedel zu Tagungen im Gardeleger Gymnasium zusammen – letztmalig am vergangenen Wochenende – um sich über genau dieses Thema auszutauschen. Ging es beim ersten Treffen im Oktober 2014 zunächst um die Themensuche, versuchten die Teilnehmer beim zweiten Treffen im März dieses Jahres, Visionen und Ziele zu benennen. Diesmal nun wurde es konkret: So haben sich unter dem Motto „Zukunft der Kirche – Kirche mit Zukunft“ mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die verschiedene Themen beackern wollen, informiert Jochen Matthias Heinecke, Mitorganisator und Sprecher der Zukunftskonferenz.

Schwerpunkt einer Gruppe sei zum Beispiel, neue und auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, andere beschäftigt die Frage, wie sich möglicherweise Gottesdienste für kleinere Gruppen gestalten lassen. „Es ist erstmal ein Anfang“, so Heinecke, „es soll zunächst darauf hinauslaufen, dass spätestens zur Herbstsynode 2016 erste Berichte vorliegen“, so dass diese eventuell neue Strukturen bereits beschließen könne. 2018 sei dann eine Zukunftsfolgekonferenz geplant, informiert er, „alles ist auf einen längeren Zeitraum angelegt.“ Bereits nach den jüngsten drei Tagungen indes sei deutlich Optimismus zu spüren. „Die Zeit des Jammerns ist vorbei!“, betont Heinecke. Wer barme, „wir werden immer weniger, die Leute verlassen uns oder gehen in den Westen, dem können wir sagen: Es gibt tausende Projekte, an denen du dich beteiligen kannst“, so Heinecke weiter. Natürlich sei die Situation an sich durch die Zukunftskonferenz nun nicht anders. „Es ist schon schlimm“, findet auch Heinecke, „aber es ist weder hoffnungslos, noch zum Verzweifeln“.

Und auch ganz persönlich zieht der Koordinator der Kirchenzukunftskonferenz ein sehr positives Fazit der drei Treffen. So hätten sich allein durch die gemeinsamen Gespräche, teilweise auch am Rande der Tagungen, viele Kontakte ergeben: „Die Vereinsamung hörte irgendwie ein bisschen auf. Wir haben andere gefunden im Kirchenkreis, die ähnliche Ziele haben“. So manche Idee sei ausgetauscht worden, so mancher Kontakt sei wohl (wieder) zustandegekommen. Es sei fast so etwas wie eine neue Ebene entstanden. Auch er selbst habe das Gefühl gehabt, so Heinecke, „unsere Kirchenzukunftskonferenz war fast wie ein kleiner Kirchentag“.