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Kneipennacht „Die Leute haben drauf gewartet“

Überall zufriedene Gesichter: beim Gardeleger Gewerbeverein, bei den Gastwirten und bei den Besuchern der Kneipennacht sowieso.

Von Conny Kaiser 18.04.2016, 01:00

Gardelegen l „Es ist so, als haben die Leute drauf gewartet“, sagt Robert Klöpper am Einlass des Gardeleger Schützenhauses. Gerade hat er wieder ein paar Bändchen für die Gardeleger Kneipennacht verkauft.

Aber nicht nur in der von seiner Familie betriebenen Traditionsgaststätte drängen sich die Menschen dicht an dicht. Insgesamt beteiligen sich acht Lokalitäten an der diesjährigen Kneipennacht, die nach mehr als zehnjähriger Pause vom Gardeleger Gewerbeverein neu aufgelegt worden ist.

Anlass ist dessen 25-jähriges Bestehen. Und der Verein hat sich nicht nur um die Organisation gekümmert, sondern auch um die Künstler, die zur Kneipennacht auftreten. Lokale Rockgrößen wie Ingo Röper von der Tangermünder Band Vehikel sind ebenso dabei wie Rockabilly-Vertreter aus Magdeburg (The 3 Kings) oder Partybands aus Niedersachsen (zum Beispiel Feeling). „Ich glaube, wir haben fast jeden Geschmack getroffen“, sagt Vereinssprecher Hagen Pohlan im Nachgang zufrieden.

Richtig glücklich macht ihn und seine Mitstreiter die Tatsache, dass die Veranstaltung so außerordentlich gut angenommen worden ist. „Die Kneipen waren alle rammeldickevoll. Und das schon weit vor Mitternacht. Man hat wirklich gemerkt, dass die Leute wieder heiß drauf waren“, sagt Pohlan.

Nach seinen Angaben war die positive Resonanz schon am Vorverkauf zu merken. „In den vergangenen zwei Wochen lief der richtig gut“, so der Vereinssprecher. Und auch in der Innenstadt ist am Sonnabendabend von verschiedenen Seiten immer wieder dieser eine Satz zu hören, der das alles begründet: „Endlich mal wieder etwas los in Gardelegen.“ Und zwar nicht nur für eine bestimmte Generation, sondern für alle, die mal wieder richtig Spaß haben wollen.

Es sind auch längst nicht nur Bewohner der Stadt, die sich zur Kneipennacht aufgemacht haben. Aus dem Umland sind ebenfalls viele Besucher gekommen. Und auch frühere Gardeleger nutzen die Gelegenheit, um aus Anlass der Veranstaltung in ihre einstige Heimat zurückzukehren und dort alte Bekannte zu treffen.

Und dieses Treffen, es erfolgt in allen Häusern auf Tuchfühlung. Nicht nur die Tanzflächen sind voll – zu später Stunde sogar im vergleichsweise riesigen Volkshaus –, sondern auch die eigentlichen Gasträume. Die Teams der acht Lokalitäten – Volkshaus, Schützenhaus, Pub, Stadtschenke, Pfiffikus, Café am Rathaus, Pizzeria und Schwarzer Reiter sind beteiligt – haben alle Hände voll zu tun. Aber genau so sollte es ja sein, lautet am Ende ihr Resümee.

„Es wird auf jeden Fall eine Wiederholung geben“, kündigt Hagen Pohlan nach dem überwältigenden Erfolg an. Die Rede ist vom nächsten Jahr, wobei die Veranstaltung vielleicht in den Herbst gepackt wird. Auf jeden Fall soll es dann auch wieder witterungsbedingt einen Anreiz geben, sich in und nicht vor den beteiligten Gasthäusern aufzuhalten. Denn nur so kann das Konzept der Kneipennacht zu aller Zufriedenheit aufgehen.

Pohlan und seine Mitstreiter vergessen aber auch nicht, wem sie den jüngsten Erfolg zu verdanken haben: Reiner Schulz. Der vor einigen Monaten verstorbene Fotograf war es, der die Anregung in den Gewerbeverein gebracht hatte, das 25-jährige Bestehen doch mal wieder für eine Kneipennacht zu nutzen.