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Kommunalwahl Regina Lessing tritt nicht mehr an

Regina Lessing wird bei der Kommunalwahl 2019 nicht mehr antreten. Damit endet auch ihre Tätigkeit als Ortsbürgermeisterin von Letzlingen.

Von Cornelia Ahlfeld 11.02.2018, 08:39

Gardelegen/Letzlingen l Es sei eine rein private, familiäre Entscheidung gewesen, denn geistig und körperlich hätte sie sich durchaus noch in der Lage gefühlt, eine weitere Legislaturperiode anzuhängen. „Nein, es reicht jetzt. Es ist Zeit für einen Generationswechsel“, betonte Regina Lessing, die zu den dienstältesten Bürgermeistern Sachsen-Anhalts gehört, gestern im Volksstimme-Gespräch. In der jüngsten Sitzung des Letzlinger Ortschaftsrates hatte sie ihre Entscheidung, für eine weitere Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung zu stehen, verkündet. Das gelte für ihren Posten als Ortsbürgermeisterin von Letzlingen, als Mitglied des Ortschaftsrates und des Gardeleger Stadtrates. Dort ist sie zurzeit Vorsitzende der Gemischten Fraktion.

Im nächsten Jahr werde sie 65 Jahre alt. Ein guter Zeitpunkt, um in den Ruhestand zu wechseln, sagte Lessing. Sie habe eine schwere Krankheit überstanden, fühle sich jetzt wieder gesund und gut. „Und ich möchte noch bisschen was vom Ruhestand haben“, so Lessing.

Von 1982 bis 1990 war sie Bürgermeisterin der Gemeinde Letzlingen. Dieses Amt hatte sie nach einer Unterbrechung wieder inne von 1994 bis zum Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2011. Danach übernahm sie das Amt der Ortsbürgermeisterin des Heidedorfes, und das will sie bis zum Ende der Wahlperiode 2019 auch weiter ausüben.

Hauptgrund für ihre Entscheidung sei ihre Familie gewesen. Ehemann Ulrich sei schon seit sechs Jahren im Ruhestand. Ihre Kinder lebten in ganz Deutschland verteilt. Ihr Sohn sei beim Bundesgrenzschutz in Berlin, die älteste Tochter arbeite als Zahnärztin in Bonn, die jüngste Tochter, eine promovierte Historikerin, lebe zurzeit in Marburg. Ihre fünf Enkel sehe sie aufgrund der Entfernung und der zeitlichen Probleme relativ selten. „Ich möchte jetzt auch einfach mal Oma sein“, betonte Lessing, und das ohne anderweitige Verpflichtungen.

„Eine dankbare und erfüllende Aufgabe.“

Ehemann Ulrich sei all den Jahren ihr bester Mitarbeiter gewesen, denn Regina Lessing bringt auch das alle zwei Monate erscheinende Mitteilungsblatt der Gemeinde heraus. Auch diese Aufgabe wird sie zum Ende dieses Jahres aufgeben. Sie habe zwar viele junge Leute angesprochen, aber einen Nachfolger für die Letzlinger Gemeindenachrichten habe sie nicht gefunden.

Außerdem ist sie noch als Trauerrednerin tätig. „Das werde ich vielleicht noch weiter machen, denn das ist eine dankbare und erfüllende Aufgabe“, so Lessing. Sie freut sich außerdem, dass sie mit ihrem Ruhestand auch endlich Zeit für ihr großes Hobby hat. Seit sieben Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Geschichte Mittelamerikas, konkret mit der Geschichte der Azteken. „Ich bin da noch eine von früher“, erzählte sie und lacht, denn ihre Erkenntnisse aus Literatur und anderen Medien hat sie auf Karteikarten notiert. Das alles müsse nun digitalisiert werden. „Und das braucht viel Zeit.“

Sie habe ihre Entscheidung rechtzeitig mitgeteilt, um ausreichend Gelegenheit zu bieten, einen Nachfolger zu finden. Sie selbst freut sich auf die freie Zeit mit Ehemann Ulrich, ihren Kindern und Enkelkindern.