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Kostenaufwendig Gas gegen den gefräßigen Holzwurm

Nach der Sanierung ist vor der Sanierung. In der Jeetzer Kirche müssen weitere Maßnahmen erfolgen, um sie dauerhaft erhalten zu können.

Von Conny Kaiser 04.02.2016, 13:00

Jeetze l „Nun geht es also an die Innensanierung“; sagt Hans-Christof Rösner, Jeetzer Pfarrer sowie alter und neuer Vorsitzender des Fördervereins „Freunde der Jeetzer Dorfkirche“. Der hat kürzlich eine Mitgliederversammlung veranstaltet, bei der der bisherige Vorstand wiedergewählt wurde. Er besteht auch aus dem Stellvertreter Uwe Bartholomäus, Schatzmeisterin Elke Gülck, Schriftführerin Gabriele Rösner, Beisitzerin Helga Nebelung und Kassenprüferin Brigitte Schulz.

Die Versammlung diente aber auch dazu, weitere Maßnahmen zum Erhalt des ältesten Gotteshauses im Kalbeschen Werder – es stammt aus dem 12. Jahrhundert - zu besprechen. 2013 hatten im Außenbereich Entwässerungsarbeiten stattgefunden. „Seitdem ist die Kirche erheblich trockener geworden“, freut sich der Pfarrer. Aber es gebe viele weitere Aufgaben, die noch erfüllt werden müssten. So sei es erforderlich, die Westfassade des Turmes neu zu verfugen.

Außerdem steht die Innensanierung auf der Agenda. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung hatte es dazu eine Begehung mit dem Baupfleger des kirchlichen Verwaltungsamtes, Rainer Wellkisch, gegeben. Demnach sollen nun erst einmal Kostenvoranschläge für die Begasung des Kirchenschiffes eingeholt werden. Denn dort wütet der Holzwurm, gefährdet Balkenkonstruktion und Interieur. Außerdem sollen für eine bessere Belüftung kleine Klappen in die Fenster eingebaut werden.

Auch Altar und Kanzel bedürfen laut Rösner einer Restaurierung. Dasselbe gelte für die bemalten Holztafeln in der Kirche. Hierfür sucht der Förderverein Paten. Die Restaurierung einer Tafel würde etwa 1000 Euro kosten. Aktuell seien sie, wie der Vereinsvorsitzende informierte, erst einmal so platziert worden, dass sie nicht mehr direkt mit den Wänden in Kontakt kämen und weiteren Schaden nehmen könnten.

Ebenfalls auf der Wunschliste steht nach wie vor die Reparatur der Kirchenorgel, für die etwa 30 000 Euro benötigt würden. Auch für die Wiederherstellung der Deckenansicht sollen demnächst Kostenvoranschläge eingeholt werden. Dasselbe gilt für die Sanierung des Turmaufbaus. Doch weil nicht alles mit einem Mal bewerkstelligt werden kann, soll mithilfe von Rainer Wellkisch eine Prioritätenliste erarbeitet werden. Das Dach abzudichten und den Holzwurmbefall einzudämmen, haben aber laut Pfarrer Rösner Vorrang.

Zudem „gibt es Überlegungen, hier eine Kulturkirche zu schaffen“, in der neben diversen gottesdientlichen auch verschiedene künstlerische Angebote vorgehalten werden könnten. „Immerhin“, so Rösner, „gehören wir zur Künstlerstadt Kalbe.“