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Krümelkiste Kein Diskussionbedarf zu Mehrkosten

Der Bauausschuss bestätigte die überplanmäßige Ausgabe von 100 000 Euro für die Gardeleger Krümelkiste. Weitere Arbeiten sind erforderlich.

Von Cornelia Ahlfeld 03.05.2017, 21:00

Gardelegen l 100 000 Euro Mehrkosten – das sei schon eine Größenordnung, die man nicht einfach so wegstecke, betonte Bauausschussvorsitzender Gustav Wienecke. Der Haushalt sei bereits beschlossen. „Wir können zum Glück aber noch verschiedene Dinge verschieben. Aber letzten Endes geht es um unsere Kinder. Die sind unsere Zukunft. Und die sollen in hellen Räumen ordentlich aufwachsen können. Da gibt es keine Diskussion“, stellte Wienecke in der Bauausschusssitzung am Dienstagabend im Haus II der Stadtverwaltung klar. Ein Thema der Sitzung waren die Mehrkosten für die Sanierung der Kita Krümelkiste, die von derzeit für 2017 geplanten 327 000 Euro auf 427 000 Euro steigen werden. Für 2018 sind noch einmal 66 000 Euro geplant, sodass die Gesamtkosten für die Krümelkiste bei 493 000 Euro liegen werden.

 

Zuvor hatte Planer Matthias Lofing ausführlich die Hintergründe erläutert – im Rückblick gesehen eine ganze Reihe von Zufälligkeiten. 2016 sei festgestellt worden, dass die Wellzementplatten auf dem Dach des Kita-Gebäudes gerissen seien. Ein Teil des Daches wurde aufgenommen. Dabei wiederum seien weitere Dachschäden festgestellt worden, unter anderem gebrochene Dachbinder. Ein Gutachter sei hinzugezogen worden. Der Schaden war weitaus größer als zunächst angenommen. Aus unerfindlichen Gründen sei Anfang der 1990er Jahre auf dem Dach ein Weg freigemacht worden, indem Holz einfach abgesägt worden sei. „Das Dach war nicht mehr tragbar“, so Lofing. Eine Erneuerung war unumgänglich. Der Bau sollte in zwei Abschnitten erfolgen mit Beginn im sogenannten kurzen Flur. Danach sollten die Arbeiten im langen Flur fortgesetzt werden – bei laufendem Kita-Betrieb. „Zu dem Zeitpunkt war nicht bekannt, dass dort Piatherm verschäumt wurde“, so Lofing. Mit Piathermplatten sei zwar gerechnet worden, aber eben mit Platten. „Die hätte man rausgenommen und fertig“, so Lofing. Leider sei es dann letztlich so gewesen, dass das Piatherm maschinengeschäumt eingebracht worden sei – auf einer DDR-Dämmschicht. Darauf seien später dann noch zwei Schichten Schlackenwolle gelegt worden. „Das war nicht zu sehen“, betonte Lofing. Das Piatherm sei mit allen Teilen verklebt gewesen. Das habe den Aufwand erheblich vergrößert. Nach einem Baustopp und einer erneuten Prüfung sei veranlasst worden, die Einrichtung zu räumen, denn die Entsorgung des Piathermschaumes sei mit einer erheblichen Staubentwicklung verbunden gewesen.

Nach einer Prüfung sei festgelegt worden, die Kita insgesamt zu sanieren, denn auch im Fußbodenbereich sei Klebstoff verwendet worden, der „ausgast und nicht zulässig“ sei für Kindereinrichtungen. Mit den jetzt geplanten Arbeiten sei die Kita „am Ende neu saniert“. Unter anderem werde der Fußboden komplett erneuert, die Wände gespachtelt und mit einer Glasgewebetapete versehen, Türschwellen werden beseitigt, Elektroleitungen erneuert, zählte Lofing auf. Mit den Mehrkosten hat sich gestern Abend der Finanzausschuss beschäftigt. Am Dienstag tagt dazu der Hauptausschuss und abschließend der Stadtrat am 15. Mai.