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Künstlerstadt 80.000 Euro für Kulturhof

Der Zuwendungsbescheid ist da: Die Mitglieder des Vereines Künstlerstadt Kalbe können 80.000 Euro in ihr Domizil investieren.

Von Malte Schmidt 22.12.2016, 00:01

Kalbe l Mit aller Kraft führt Zaman Mussawi den Hammer gegen eine Wand im Obergeschoss des Haupthauses des ehemaligen Bauernhofes an der Rathausstraße in Kalbe. Stück für Stück fällt diese in sich zusammen. Hilfe bekommt er dabei von Hossein Mussawi.

Ein Stockwerk tiefer hat es sich Soltan Ali zur Aufgabe gemacht, die alten Gipsbetonplatten nach und nach abzubauen und in das Erdgeschoss zu tragen. „Die drei helfen ehrenamtlich im Verein mit“, erzählt Corinna Köbele, Vorsitzende des Vereines Künstlerstadt Kalbe, bevor sie mit einem kleinen Hammer Fliesen von der Wand klopft.

Der Zahn der Zeit hat ohne Zweifel viele Jahre an dem Haus genagt. Um genau zu sein, neun. „Als der Bauernhof nicht mehr genutzt wurde, fand die Gesellschaft für Sport und Technik einen Platz in dem Fachwerkhaus samt Nebengelass. Danach waren es Mietwohnungen. In den vergangenen Jahren hatte sich niemand so wirklich für das Haus interessiert. Das ist jetzt nicht mehr so.

In der vergangenen Woche war es endlich soweit. „Wir haben den Zuwendungsbescheid des Landesministeriums für Entwicklung und Verkehr erhalten“, erzählt Köbele. Das heißt, dass dem Ausbau des ehemaligen Bauernhofes nichts mehr im Weg steht. 80.000 Euro – so viel haben sie aus dem Förderprogramm „Demografie im Wandel“ erhalten. Das Geld wird nun in das Haus investiert.

„Wir wollen im ehemaligen Altenteil im ersten Stock des Gebäudes eine Wohnung ausbauen“, erklärt Corinna Köbele. In dieser sollen später vier Stipendiaten Platz finden. Das Erdgeschoss soll ebenfalls für Wohnzwecke genutzt werden. Außerdem sollen eine Küche und ein Büro entstehen.

Da die Förderung des Ministeriums auch ehrenamtliche Eigenleistungen voraussetzt, haben sich gestern die Mitglieder des Vereines zum ersten Arbeitseinsatz im Haus getroffen. „Ab jetzt müssen alle ehrenamtlichen Stunden dokumentiert werden“, erzählt Corinna Köbele.

Um dabei keine Fehler oder sogar zu viel am Haus zu machen, werde man sich vorerst auf die Tätigkeiten beschränken, die von der Denkmalschutzbehörde zugelassen sind.

„Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt endlich loslegen können“, sagt Vorsitzende Köbele. Die Vereinsmitglieder sind sichtlich frohen Mutes, dass das Gebäude im Laufe der kommenden Jahre restauriert wird. Dann werden sich sicherlich auch die Stipendiaten über das neue Domizil freuen, ist Köbele von dem Projekt überzeugt.