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Kunst Die Eleganz des Fernen Ostens

Vier chinesische Künstler stellen seit Montag ihre Werke im Museum in Gardelegen aus.

Von Malte Schmidt 24.10.2017, 03:00

Gardelegen l Yunchun Xu ist hoch konzentriert. Vorsichtig umfasst er einen Kalligrafie-Pinsel, um ihn in schwarze Tusche zu tauchen. Jedoch dezent – damit dieser nicht zu viel Farbe aufnimmt. Dann macht sich der Künstler aus Suzhou, einer Stadt in der Provinz Jiangsu in China, ans Werk. Langsam und fein lässt er den Pinsel über das Xuan-Papier – ein traditionelles handgefertigtes Reispapier, das bei chinesischen Künstlern einen hohen Stellenwert hat – gleiten.

In keiner Sekunde verliert er dabei den Pinsel aus den Augen. Begeistert von Yunchun Xu‘s Arbeit stehen am Montagmorgen während der Ausstellungseröffnung der vier chinesischen Künstler rund 20 Gardeleger vor dem 52-Jährigen. Nach zehn Minuten ist es soweit. Zwei Kalligrafien des Künstlers sind fertig. „Das eine Werk bedeutet Kultur-Kalligrafie-Schicksal und ist für die Bürgermeisterin. Das andere ist eine bekannte chinesische Geschichte und für Herrn Rupert Kaiser und das Museum“, wie Yi Li, der seit zwei Jahren in Gardelegen wohnt und arbeitet, erklärt.

Er war es, der ein Stück Kultur aus seinem Heimatland nach Gardelegen bringen wollte. Gesagt - getan. „Drei bis vier Monate habe ich zusammen mit der Stadt Gardelegen und dem Museum geplant. Danke an dieser Stelle auch an Frau Gabriela Winkelmann und Rupert Kaiser“, sagt Yi Li.

Mit den vier Künstlern aus seiner Heimat hat er die eindrucksvolle und wunderschöne Vielfältigkeit des Schaffens chinesischer Künstler in die Einheitsgemeinde gebracht.

Ob atemberaubende Landschaften, chinesische Zeichen und Schreibkünste, Blumen oder Portraits von Menschen: die Kultur Chinas ist seit Montag in das Galeriegeschoss der Alten Apotheke in Gardelegen eingezogen. Und mit ihr Künstler, die in China sehr gefragt sind. So zum Beispiel Xiong Mo, der ohne Frage der profilierteste Künstler der Gruppe ist. Der vielfach preisgekrönte Maler ist seit fast drei Jahrzehnten von keiner der großen Kunstausstellungen Chinas wegzudenken. Er gehörte zu den ersten, die sich westlichen Kunstströmungen öffnete und sie mit jahrhundertealten Traditionen chinesischer Malerei vereinigte. Werke des 57-Jährigen, dessen Schaffensbreite von der Federzeichnung über Aquarelle bis hin zu Olgemälden reicht, waren auch schon in Kanada oder in Singapur ausgestellt.

Die Natur und Landschaft Chinas in ihrer ganzen Vielfalt präsentiert dagegen der bereits erwähnte Yunchun Xu. Er gehört zu den großen dieses Kunst-Genres in seinem Land. Xiaoyan Cai offenbart in ihren Werken, wie schön die Natur in China ist. Mit dem Bild „Blumen blühen, Reichtum und Glück“ kommt es dem Betrachter so vor, als wolle sie die Wichtigkeit der Natur aufzeigen.

Der jüngste der vier ist Lei Wang. Er befasst sich seit einiger Zeit mit der abstrakten Malerei und hat für sich den Computer als Methode künstlerischen Schaffens entdeckt. „Kunst ist immer eine Bereicherung für unsere Stadt. Jedoch sind diese Werke schon etwas sehr Besonderes“, sagte Bürgermeisterin Mandy Zepig.

 

Die Werke sind heute von 10 bis 17 Uhr sowie am Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 16 Uhr der Alten Apotheke, Rathausplatz 10, zu besichtigen.