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Leader-Projekt 40.000 Euro für Förderverein Lindstedt

Geldsegen für den Förderverein Lindstedt: Von der Europäischen Union gibt es 40.000 Euro für zwei Projekte.

Von Antonius Wollmann 26.08.2016, 01:01

Lindstedt l Sichtlich gut gelaunt empfing Marcel Heins vom Förderverein Historische Region Lindstedt seine Gäste im alten Gutshof. Zu Besuch waren am Mittwoch die beiden Leader-Manager Michael Bock und Heike Winkelmann. Und die hatten gute Nachrichten im Gepäck: Der Verein erhält für zwei Projekte jeweils 20.000 Euro aus dem Leader-Förderprogramm der Europäischen Union. „Wir gehen davon aus, dass wir die Gelder fast vollständig ausschöpfen werden“, sagte Marcel Heins während der Pressekonferenz.

Konkret geht es um die Erstellung von zwei Konzepten. Zum einen soll geklärt werden, wie das alte Gutshaus in Lindstedt mit regenerativen Energien versorgt werden kann. „Wir denken dabei an Solarenergie und Erdwärme. Es ist natürlich in unserem Interesse, die Kosten so gering wie möglich zu halten“, sagte Heins. Das Energiekonzept erstellt ein Planungsbüro aus der Hauptstadt. Für die Berliner ist es nicht der erste Auftrag in der Region.

In Stendal waren sie bereits an der Sanierung eines Fachwerkhauses für das dortige Privatgymnasium und des Straßenverkehrsamtes in der ehemaligen Kaserne „Albrecht der Bär“ beteiligt. Mit seiner Arbeit hat das Unternehmen bereits begonnen. „Wir befinden uns gerade in der Startphase und sammeln Daten“, sagte Jan-Ludwig Bauditz vom Planungsbüro auf Nachfrage der Volksstimme.

Etwas abstrakter mutet hingegen das zweite Projekt an. Es steht unter dem Titel der „Daseinsvorsorge“. Es soll herausgefunden werden, wie Dörfer und Kleinstädte vor dem Hintergrund des demographischen Wandels weiterhin attraktiv gestaltet werden können.

Neben so wichtigen Fragen der medizinischen Versorgung spielen in diesem Zusammenhang auch Aspekte wie Möglichkeiten der Freizeitgestaltung eine Rolle. Geklärt werden soll, inwieweit der Gutshof Lindstedt in diesem Zusammenhang genutzt werden kann. „Vielleicht entwickelt sich Lindstedt dann zu einem Zentrum in unserer kleinen Region“, wagte Heins einen kleinen Ausblick in die Zukunft.

Wer genau das Konzept erstellt, konnte er am Mittwochnachmittag noch nicht sagen. Doch wird aller Voraussicht nach das Hellriegel-Institut der Hochschule Anhalt daran beteiligt sein. Die Einwohner sollen in den Prozess mit einbezogen werden.

Dass der Förderverein Historische Region Lindstedt vom Geld der Europäischen Union profitiert, obwohl es sich bei den Projekten nicht um konkrete Baumaßnahmen handelt, liegt an den neuen Bestimmungen des Leader-Programmes. „Wir wollen verstärkt in Wissen investieren“, erklärte Manager Wolfgang Bock den Ansatz. „Die Konzepte hätten auch nicht von den Mitgliedern des Fördervereins in ihrer Freizeit erstellt werden können. Als Privatperson ist das nicht zu leisten“, sagte Marcel Heins.

Für Lindstedt habe außerdem gesprochen, dass die Ergebnisse über den Ort hinaus von Interesse seien. „Der Nachnutzung der ehemaligen Grundschule Dobberkau könnte eine ähnliche Studie vorausgehen“, sagte Wolfgang Bock.