1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Geburtshilfe und Pädiatrie vereint

Medianklinik Geburtshilfe und Pädiatrie vereint

Einen Fördermittelbescheid in Höhe von 5,3 Millionen wurde an das Gardeleger Altmark-Klinikum übergeben.

Von Doreen Schulze 04.09.2018, 21:00

Gardelegen l Modern und innovativ soll es werden, das neue Mutter-Kind-Zentrum im Krankenhaus Gardelegen. Vereint werden dort die beiden Fachgebiete Geburtshilfe und Pädiatrie (Kinderheilkunde). Für Eltern und Kinder eine Qualitätssteigerung werden doch beide Bereiche „auf kurzem Wege unter einem Dach“ zu finden sein, wie Michael Schoof, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Gardelegen, sagt.

Entstehen soll der zweigeschossige Neubau im Haupthaus. Im linken Flügel neben dem Haupteingang soll das Dachgeschoss des Haupthauses abgetragen werden und der Neubau auf das vorhandene Gebäude drauf gesetzt, wie Architektin Ute Thijsse-Noth vorstellt. Interimsflächen sind bereits geschaffen worden, um den Betrieb von Geburtshilfe und Pädiatrie aufrechtzuerhalten. Die Fertigstellung der Maßnahme soll voraussichtlich nach 2 Jahren und 7 Monaten erfolgen, so die Architektin. Die reine Bauzeit für den Neubau werde 15 Monate betragen, wie Thijsse-Noth einschätzt. Weitere 2 bis 3,5 Monate werden jeweils für Umbauten anderer Stationen im Zuge der Maßnahme veranschlagt. So soll die Umwandlung der Abteilung Orthopädie/Unfallchirurgie in eine Station, die von montags bis freitags geöffnet ist, erfolgen.

Es entsteht eine neue Fläche von 600 Quadratmetern. „Eigentlich bauen wir 900 Quadratmeter neu, aber 300 werden im Zuge der Arbeiten abgerissen“, konkretisierte Thijsse-Noth die Zahlen zum Neubau. Die derzeit 218 Betten beider Stationen werden nach der Umgestaltung auf 180 reduziert. „Das entspricht dem tatsächlichen Bedarf“, betont Matthias Lauterbach, Geschäftsführer der Salus Altmark Holding gGmbH.

Im Juni diesen Jahres ist der vorzeitige Maßnahmenbeginn genehmigt worden, so dass mit den Ausschreibungen für erste Gewerke bereits begonnen werden konnte. Die Baugenehmigung ist im Juli erfolgt. Im kommenden Monaten sollen die Arbeiten beginnen.

Die Gesamtmaßnahme umfasst 6,78 Millionen Euro. Rund 5,3 Millionen Euro werden durch Fördermittel finanziert. Diese setzen sich zusammen aus Fördermitteln für den Um- und Ausbau. Das sind rund 3,23 Millionen Euro, die zu 100 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt bereitgestellt werden. Rund 2,12 Millionen Euro werden zu je 50 Prozent vom Land und vom Bund finanziert. Die Gelder stehen für Bettenabbau und die Umwandlung der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie zur Verfügung. Der Eigenanteil des Altmark-Klinikums beläuft sich auf 1,44 Millionen. Der Fördermittelantrag ist bauamtlich geprüft, so Thijsse-Noth.

Den Fördermittelbescheid überbringt Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration in Sachsen-Anhalt. Sie betont, dass mit den Mitteln aus dem Strukturfonds ein Neubau gefördert wird, zwar werden „Betten abgebaut, aber die Qualität“ der medizinischen Versorgung und der Räumlichkeiten verbessert.

Das „Auflösen starrer Strukturen“ und das Schaffen innovativer Maßnahme werde auch in Zukunft im Altmark-Klinikums Gardelegen umgesetzt werden, gibt Schoof einen Ausblick. So sollen laut Empfehlung einer vorausgegangenen Analyse zum Krankenhaus Gardelegen etwa der Aufbau ambulanter Strukturen forciert und tagesklinische Strukturen geschaffen werden. Eine interdisziplinäre Kurzliegerstation (von montags bis freitags) soll errichtet werden. Einher gehen diese Maßnahmen mit dem Abbau der Bettenkapazitäten über alle Fachrichtungen.

Wie wichtig ein Mutter-Kind-Zentrum am Standort Gardelegen ist, macht Landrat Michael Ziche deutlich. Er verweist darauf, dass die Klinik über einen großes Einzugsgebiet verfügt und Patienten, vor allem auch zur Geburtshilfe, nicht nur aus Gardelegen und Umgebung sondern auch darüber hinaus dort versorgt werden.