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Medizin Klinikum informiert über Diabetes

Einen Tag rund um die Zuckerkrankheit gab es in Gardelegen: Zum 16. Diabetestag hatte das Altmark-Klinikum eingeladen.

Von Conny Kaiser 25.03.2018, 19:00

Kalbe l Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, die wiederum als Botenstoffe wichtige Körperfunktionen steuern. Sowohl beim Diabetes als auch bei der Schilddrüsenunter- oder überfunktion handelt es sich um endokrinologische Erkrankungen, die nicht selten gemeinsam auftreten. Allerdings werden sie zuweilen nicht gleich vom Patienten bemerkt beziehungsweise die Symptome nicht richtig zugeordnet, so dass sie irreversible Schäden hervorrufen können. Dem entgegenzuwirken, ist einer der Ansätze des Diabetestages. Am Sonnabend wurde er bereits zum 16. Mal vom Team der Inneren Klinik des Altmark-Klinikums Gardelegen organisiert.

Und dabei sprach mit Oberärztin Nonna Kruschilin auch eine Fachfrau in Sachen Schilddrüsenerkrankungen zu den Besuchern. Sie machte deutlich, dass Störungen der Schilddrüsenfunktion Veränderungen des Stoffwechsels, erst recht bei Diabetikern, mit sich bringen können und dass im umgekehrten Fall die Blutzuckererkrankung, sowohl Typ I als auch Typ II, wiederum die Arbeit des Schmetterlingsorgans im Halsbereich beeinflussen kann.

Doch neben diesem interessanten Fachvortrag, bei dem die Ärztin auch auf Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen einging, hielt der Diabetestag noch jede Menge andere Angebote bereit. Denn die Organisatoren hatten sich wieder zahlreiche Partner mit ins Boot geholt. Die nahmen unter anderem kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen vor, stellten die Funktionsweise von Testgeräten vor und forderten sogar zum Mitmachen bei Bewegungsangeboten auf. Ein solches hielt das Team der Tanzschule Müller bereit. Einzelne Krankenkassen wiederum waren mit Ständen präsent, an denen sie nicht nur wertvolle Tipps zur richtigen Ernährung gaben, sondern anhand selbstgemachter Köstlichkeiten auch zeigten, dass Gesundes durchaus lecker sein kann und sogar schnell zubereitet ist.

Das, so weiß Fachfrau Kathrin Gäde, werde von vielen falsch eingeschätzt. Sie würden lieber auf Fertigprodukte zurückgreifen, von denen aber nicht wenige ein Übermaß an Salz und auch an Zucker aufweisen würden. Die im Altmark-Klinikum tätige Ernährungsberaterin zeigte Beispiele dafür auf und mahnte: „Mit dem Verzehr von Fertigprodukten verlieren wir den Bezug zur Natürlichkeit. Gesunde Ernährung verlangt Disziplin.“ Und sie koste auch Geld. „Eine Paprika im Supermarkt ist genauso teuer wie eine Leberwurst.“ Deshalb würden nicht wenige lieber auf das ungesündere Lebensmittel zurückgreifen, so die Fachfrau, die aber deutlich machte, dass Körper und Geist es mit mehr Wohlbefinden danken würden, wenn die Ernährung stimme.

Und sie danken es auch, wenn der Patient auf seine Medikation Acht gibt. Das wiederum machte Chefarzt Michael Schoof in seinem nachfolgenden Vortrag zum Thema „Der alternde Diabetiker“ deutlich. Nicht selten leide dieser an weiteren Begleiterkrankungen, auch Metabolisches Syndrom genannt. Dieses beinhaltet neben der Insulinresistenz auch ein Übermaß an Körperfett, erhöhte Blutfett- und Blutdruckwerte. Und gegen all diese Erscheinungen werden in der Regel Medikamente verschrieben, die wiederum Nebenwirkungen haben, gegen die dann auch wieder etwas einzunehmen ist. Der selbstbestimmte Patient müsse, so der Chef-Internist, „lernen zu priorisieren“. In speziellen Sprechstunden, die auch vom Altmark-Klinikum angeboten werden, ist dies möglich.