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Medizinkabarett In der Kirche darf gelacht werden

Mit Medizinkabarett der besonders amüsanten Sorte hat die Theaterkompanie Leipzig das Publikum in der Kassiecker Kirche unterhalten.

Von Cornelia Kaiser 24.09.2018, 13:14

Kassieck l „Von wegen Therapiebedarf! Sie sind doch nur auf die Schwester scharf“, attestiert Oberarzt Hollmann (Jürgen Fliegel) einem Patienten, den er im Publikum ausgemacht hat. Der Professor (Bernhard Biller) steht kopfschüttelnd daneben. Denn sein Kollege geht bei der Visite immer wieder auf Tuchfühlung – oder erzählt die neuesten Ärztewitze. Beispiel: „Die Patientin sagt: Herr Doktor, Herr Doktor, ich habe einen Zehn-Euro-Schein verschluckt. Aber hinten kommt nur Kleingeld raus. Antwort des Arztes: Sie sind eben in den Wechseljahren!“ Lautes Lachen.

Und das alles im Schatten eines hölzernen Kreuzes. Denn Bernhard Biller und Jürgen Fliegel, die zum Ensemble der Theaterkompanie Leipzig gehören, sind am Freitagabend im evangelischen Gotteshaus in Kassieck zu Gast. Dort findet eine Veranstaltung im Zuge des kirchlichen Grenzgänger-Festivals statt, dessen Angebote im Pfarrbereich Lindstedt von jeher rege genutzt werden. Denn auf diese Weise kommt Kleinkunst auch in kleine Orte. Das Festival befindet sich in der 22. Saison.

Und die Theaterkompanie, die aus der kirchlichen Spielgemeinde Leipzig hervorgegangen ist, die im Jahr 2004 abgewickelt wurde, ist ebenfalls seit ihrer Gründung dabei. Wie oft Biller und Fliegel schon in der Altmark gastiert haben, das vermögen die professionellen Schauspieler gar nicht zu sagen. Nur so viel: „Die Begeisterungsfähigkeit und die Aufgeschlossenheit der Menschen ist hier sehr groß.“

Das ist anhand des wirklich kurzweiligen Medizinkabarettprogramms namens „Wo tut‘s denn weh?“ und dem Untertitel „Lachen, bis der Arzt kommt“, auch wenig verwunderlich. Und nicht nur das Publikum hat sichtlich Spaß, sondern auch die beiden Schauspieler laufen in Kassieck zur Hochform auf. Und wie hat doch Dietlind Gonda von der evangelischen Kirchgemeinde Kassieck gleich zur Begrüßung so treffend festgestellt: „Humor hilft manchmal besser als eine Tablette.“