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Müll Aus Coffee-to-go wird Coffee-to-weg

An der B 188 bei Weteritz stapeln sich weggeworfene Kaffeebecher. Volksstimme-Leser Frank Palmdorf hat einen Teil davon eingesammelt.

Von Gesine Biermann 07.02.2018, 22:00

Weteritz l Die Altmärker scheinen ein „wacher“ Menschenschlag zu sein. Auch wenn sie dafür offenbar ein bisschen nachhelfen müssen – mit dem einen oder anderen Koffeinchen. So ein starker Kaffee macht schließlich munter, so viel steht fest.

Allerdings scheint er im Gegenzug andere Gehirnregionen zu beeinträchtigen. Nämlich jene, die für Ordnungsliebe und Umweltschutz da sind. „Bei einer Walking-Tour am letzten Wochenende fiel uns auf, dass besonders viele Coffee-to-go Becher entlang der Parallelstraße zur B 188, also der Straße zum Prützenberg in das Weteritzer Gewerbegebiet, liegen“, berichtet Volksstimme-Leser Frank Palmdorf in einem Brief an die Gardeleger Redaktion.

Und das machte ihn und seine Frau Renate dann irgendwie neugierig: „An einem späten Nachmittag machten wir uns bei kalten Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein mal die kleine Mühe und sammelten diese Becher auf einer Strecke von 370 Metern auf, um in Erfahrung zu bringen, wie viele dieser achtlos weggeworfenen Papp- und Kunststoff-Kameraden es denn auf diesen kurzen Abschnitt in den Graben geschafft haben“, erzählt der Weteritzer weiter.

Und die Zahl beeindruckt: „Es waren sage und schreibe ganze 184 Becherchen!!!“

Seither versucht Palmdorf nun eine Erklärung zu finden.

Der englische Begriff Coffee-to-go, ein Modewort, das erst vor einigen Jahren Einzug in den Sprachgebrauch gefunden hat, bedeute ja übersetzt so viel wie „Kaffee zum Mitnehmen“, erinnert er.

Das „Mitnehmen“, nämlich nach Hause, um die leeren Becher dann dort in den heimischen Mülleimer zu werfen, scheinen die Kaffeetrinker zwischen Gardelegen und Solpke – und sicher nicht nur dort – aber nur auf den Kaffee zu beziehen.

Ihn würde interessieren, „ob diese Umweltfrevler ihre leeren Kaffeetassen zu Hause auch unter dem Sofa entsorgen“, fragt Palmdorf, und: „Macht es denn wirklich soviel Mühe, seinen Müll im Auto mitzunehmen und per Mülltrennung richtig zu entsorgen?“

Der Weteritzer schlägt deshalb in diesem Sinne eine neues Modewort vor, nämlich „Müll to go“. Dann wäre den kaffeetrinkenden Autofahrern nämlich klar, dass nicht nur das koffeinhaltige Heißgetränk, sondern auch die Verpackung „zum Mitnehmen“ gedacht ist.