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Naturkunde Waldfüchse lernen Muffelwild kennen

Zwölf Kita-Kinder aus Estedt wissen nun Bescheid über Muffelwild und Kaninchen: Die Jungen und Mädchen erlebten ihren dritten Waldfuchs-Tag.

Von Petra Hartmann 23.02.2018, 02:00

Estedt l Im Estedter Saal ist schon alles vorbereitet für die große Trophäenschau der Jäger am Abend. Perfekt für die angehenden Waldfüchse aus der Kita Estedt, die gestern zusammen mit ihrer Gruppenleiterin auf Entdeckungstour gegangen sind.

Träger und Urheber der Aktion ist die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Das Waldfuchs-Projekt dient dazu, Kinder an die Natur heranzuführen und sie mit dem Wald und seinen Tieren vertraut zu machen.

Die zwölf Jungen und Mädchen, von denen zehn im Sommer eingeschult werden, haben schon eine Menge gelernt über den Wald und seine Bewohner, und als Jäger Otto Volber ihnen Bilder und ausgestopfte Tiere zeigt – „präpariert, nicht ausgestopft“, wie der Fachmann erklärt – können sie schon eine ganze Menge erzählen.

Dass ein Rothirsch nicht der Vater vom Reh ist, wissen die Kinder spätestens jetzt. Rehbock, Ricke und Kitz sind eine Familie, beim Hirsch heißt das Kind Kalb und die Frau Hirschtier, erzählt Volber. Er zeigt die Trophäen der Jäger, Rehbockschädel mit den Gehörnstangen. „Das war ein Sechserbock“, sagt er und zählt die Spitzen. „Der ist mindestens acht Jahre alt.“ Das könne man an den Zähnen erkennen. Vorsichtig fahren die kleinen Füchse mit den Fingerspitzen an den Zahnreihen der verschiedenen Tiere entlang. „Hier sind die Zähne schon richtig abgeschliffen, der ist schon älter“, stellt der Jäger fest. Irgendwie faszinierend für die Kinder, die noch ihre Milchzähne haben.

Den Kopf des Mufflons wollen alle streicheln. Und alle lachen über den seltsamen Namen „Muffelwild“. „150 bis 180 Stück hatten wir in den Hellbergen“, sagt Volber. Dann sei der Wolf gekommen, und nun gebe in den Hellbergen kein Stück Muffelwild mehr. „Böser Wolf“, murmeln die Kinder.

Dass Hasen und Kaninchen nicht das gleiche sind, wissen die meisten Jungfüchse. Man erkennt es nicht nur an der Größe, wie Volber anhand zweier präparierter Tiere zeigt. Der Hase mit seinen charakteristischen schwarzen Ohrenrändern hat allerdings im Lauf seines Lebens schon mehr als eine Schrotladung um die Lauscher bekommen, wie man am ausgestellten Tier sieht. Ganz sicher weiß man es aber beim Weglaufen, was das Kaninchen und was der Hase ist. Denn das Kaninchen lässt seinen weißen Schwanz, die „Blume“, deutlich sehen: „Es blitzt“, sagt der Jäger. „Dann geht die Sonne auf“, sagt ein kleiner Waldfuchs. Alle lachen.

Viel Spaß gab es später beim Quartett-Spiel, bei dem die Jungen und Mädchen aus jeweils vier Spielkarten Wildtiere zusammenpuzzlen konnten. Schnell waren Hirsch, Reh, Igel und Wildschwein erkannt, und die Bilder lagen auf dem Tisch. Klar, dass es nach so viel Tierkompetenz später den begehrten Fuchssttempel auf der Sammelkarte gab. Drei Stempel haben die Estedter Kita-Kinder inzwischen zusammen. Wenn sie acht Stempel vorweisen können, gibt es die Waldfuchs-Urkunde für die zwölf Jungen und Mädchen, und sie sind fertig ausgebildete Waldfüchse.