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Neuauflage Kalbe bekommt wieder ein Burgfest

Nach vier Jahren Pause bekommt Kalbe wieder ein Burgfest. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe aus vorrangig jungen Menschen gebildet.

Von Cornelia Kaiser 02.02.2018, 17:54

Kalbe. „Ein junges (Burg-)Volk steht vor uns“, meinte Andrea Müller, Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins Kalbe, augenzwinkernd und mit mütterlichem Stolz in der Stimme, unmittelbar, nachdem während der Hauptversammlung am Donnerstagabend sechs junge Frauen und Männer in den Saal des Eiscafés Piccolo eingezogen waren. Henning Krüger vom Vereinsvorstand rückte ihnen noch fix an die Seite – und so gut wie komplett war die Arbeitsgruppe, die die Idee für eine Wiederauflage des Kalbenser Burgfestes entwickelt hat. Am Sonnabend, 8. September, soll es ab 14 Uhr auf dem Gelände der Burgruine gefeiert werden.

Die Idee dazu ist quasi auf zwei Ebenen gleichzeitig entstanden. So sinnierten, genährt von den postiven Erfahrungen des Familien-Fahrradfestes im Mai 2016, der örtliche Geschäftsstellenleiter der Sparkasse, Mirko Völkel, und seine Kollegin, Andrea Schomburg, was sich denn mal wieder Interessantes für die Kalbenser auf die Beine stellen ließe. Mit derselben Frage trat dann auch die Leiterin der Tourist-Info, Anne Haase, nach ihrem Amtsantritt im März 2017 an sie heran.

Im Herbst wurden die Planungen konkreter. Das Trio suchte angesichts der Tatsache, dass kaum jemand besser über die Historie der Milde-Stadt Bescheid weiß als er, den Kontakt zu Heimatforscher Henning Krüger. Und der freute sich sichtlich. Hatte ihm doch auch schon sein Sohn Michael Krüger längere Zeit mit der Idee von einem mittelalterlichen Fest auf der Burg in den Ohren gelegen. Und dieser wusste, dass er dabei auch auf seinen Kumpel Harald Lotsch zählen kann.

Die so zum Quintett gewachsene Gruppe wiederum trat an den Kultur- und Heimatverein heran, da es ja einen Träger für das Vorhaben brauchte. Und auch dort gab es Vorstandsmitglieder, die Feuer und Flamme für die Idee waren und spontan ihre Hilfe anboten: Schatzmeisterin Manuela Peine und Martina Majewski. Komplett war die Arbeitsgruppe.

Und die hat die Planungen nun soweit vorangebracht, dass sie am Donnerstagabend offiziell vorgestellt werden konnten. Demnach wird das Burgfest, passend zum Ambiente, im Zeichen des Mittelalters und auch der Familie stehen. Kinder können dabei ein „Ritterdiplom“ erlangen – wenn sie nämlich, teils mit Unterstützung von Mama und Papa, sieben spezielle Spielstationen absolviert haben. Eine davon ist ein Kränzchenreiten. Doch zuvor hält der Nachwuchs, für den – das ist von örtlichen Kindereinrichtungen bereits zugesagt worden – auch entsprechende Kostümierungen hergestellt werden, erst einmal Einzug mit dem Burgherren. Der bittet dann auch zu einer wahrhaft sagenhaften Aufführung. Dafür zeichnen Schüler und Lehrer der Sekundarschule verantwortlich, die mit der zurückliegenden Kriminacht bereits gezeigt haben, wie gut sie etwas Derartiges draufhaben.

Gauckler und Musiker sorgen ebenfalls während des Familiennachmittags für Kurzweil, bei dem es dann auch eine Kaffeetafel gibt, für die schon jetzt fleißige Kuchenbäcker gesucht werden. Später, etwa ab 18 Uhr, gibt es auch einen zünftigen Burgschmaus mit passenden Getränken. Dabei erhalten die Organisatoren Unterstützung vom Könnigder Heimatverein „„Joachim Hennigs von Treffenfeld“. Eine Feuershow leuchtet ab etwa 19 Uhr den Weg in einen unterhaltsamen Abend, bei dem A.C. Him (Achim Orwat aus Hamburg) mit Irish Folk für Stimmung sorgen soll.

Wer Einlass aufs Festgelände begehrt, hat zuvor einen „Burgtaler“ zu entrichten. Doch dessen Wert wird überschaubar sein. „Es soll“, so sagt Mirko Völkel, „ein kleines behagliches Fest werden, das wir gemeinsam auf der Burg feiern wollen“.