Neue Majestäten Estedter Schützenfest: Klein, aber fein
Estedts Schützen verstehen es zu feiern. Das zeigten sie bei ihrem 27. Schützenfest, das diesmal in kleiner, aber feiner Form stattfand.
Estedt l Grüntöne bestimmen das Bild in Estedt am Sonnabendnachmittag und -abend. Und auch Bürgermeisterin Mandy Zepig hat sich kleidungstechnisch angepasst. Sie ist zu Gast beim örtlichen Schützenverein. Und der überrascht sie aus Anlass seines 27. Schützenfestes mit einer güldenen Ehrennadel in Form eines Eichenblattes.
Als Vereinsvorsitzender Bruno Alsleben sie ans Revers heften will, geht er etwas zaghaft vor. „Nur zu!“, ermutigt ihn die Bürgermeisterin. Und schon sitzt die Nadel.
Je eine Kette, nämlich die Königskette, gibt es hingegen für die neuen Majestäten des Schützenvereins. Sie sind vor einer Woche ermittelt worden und heißen: Silke Zumpe und Friedrich Köhler. Überreicht werden sie im Fall der Königin von der bisherigen Amtsinhaberin Annerose Schwieger und im Fall des Königs vom Vereinsvorsitzenden. Der handelt nämlich in Vertetung der bisherigen Majestät, Mario Steffen. Dieser weilt gerade im Urlaub und kann die Insignie der Macht deshalb nicht selbst übergeben.
Auch für die Zweit- und Drittplatzierten des Königsschießens, Brigitte Wohlgemuth und Sybille Loose sowie Otto Volber und Siegfried Wohlgemuth, gibt es Anerkennungen. Außerdem werden die Sieger des traditionellen Ordensschießens geehrt. Das sind im Fall der Damen – ihren Orden hat der Vorsitzende gestiftet – die Erstplatzierte Sybille Loose, die Zweitplatzierte Silke Zumpe und die Drittplatzierte Lisel Volber. Im Fall der Herren, deren Orden von den Ehrenmitgliedern aus Knesebeck (Landkreis Gifhorn) gestiftet worden ist, geht die Ehrung an den Erstplatzierten Wolfgang Loose, den Zweitplatzierten Bruno Alsleben und den Drittplatzierten Siegfried Wohlgemuth.
Das Ehepaar Sybille und Wolfgang Loose wird während der Festveranstaltung aber auch noch aus zwei anderen Gründen nach vorn gebeten. Sie, weil sie für ihre Erfolge auf Landesebene (zweimalige Landesmeisterin in KK-Disziplinen) ausgezeichnet werden soll, er, weil er sich als Schriftführer und engagiertes Vorstandsmitglied schon 20 Jahre lang um den Verein verdient macht. Dafür gibt es für Wolfgang Loose sogar den Verdienstorden des Vereins.
Wenig später treten er und seine Gattin aber auch noch in einer anderen Rolle in Erscheinung: Als Teil einer Rentnertruppe, die nach Einnahme stimulierender Pillen plötzlich das Tanzparkett entert. Das gefällt den Gästen im Gemeindesaal natürlich außerordentlich. Und sie fordern Zugaben von der Truppe, zu der auch Ideengeberin Silke Zumpe, Irmtraud Behrendt, Friedrich Köhler und Bruno Alsleben gehören. Anschließend übernehmen wieder Karsten Wrobel und sein musikalischer Partner Rolf Fromm den Part der Unterhalter. Die beiden sorgen bis in den Abend hinein mit Volks- und Schlagerliedern für Stimmung im Gemeindesaal.
Dass dieser diesmal der Austragungsort des Festes ist, und kein Zelt am Sportplatz aufgebaut worden ist, liegt daran, dass auch der Schützenverein Estedt mit seinen Kapazitäten haushalten muss. Wie fast alle regionalen Organisationen seiner Art sucht auch er dringend nach Nachwuchs.
Umso mehr freuen sich seine Mitglieder, dass auch wieder Abordnungen aus den Schützenvereinen und -gilden Bismark, Gardelegen, Jävenitz, Kalbe, Letzlingen und Mieste, nach Estedt gekommen sind, um mitzufeiern. Auch die Feuerwehr Estedt ist wie immer mit von der Partie. Und in ihren Reihen finden sich auch Kinder, die begeistert beim Umzug mitmarschieren. Der wird vom Spielmannszug Wernstedt/Engersen begleitet und führt zu den Häusern der neuen Majestäten, wo am Nachmittag die Schützenscheiben angebracht werden.
