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NTN Altmark-Visionen auf japanisch

100 Jahre NTN Corporation und 20 Jahre NTN Antriebstechnik (AT) am Standort Gardelegen: Das Unternehmen und Partner stellten sich vor.

Von Doreen Schulze 06.09.2018, 23:00

Gardelegen l „Ich weiß noch genau, wie überrascht ich war, als ich zum ersten Mal hierherkam. Man hätte vom Fußboden essen können, so sauber war es. Für eine Industriefertigung sehr überraschend“, schilderte Bürgermeisterin Mandy Zepig gestern in ihren Grußworten ihren ersten Eindruck, den sie von NTN erhielt.

Einblicke in das Unternehmen erhielten auch die Gäste des Tages der offenen Tür anlässlich 100 Jahre NTN bei Besichtigungsrundgängen und Produktvorstellungen. Unter den Gästen waren Vertreter aus Politik und Wirtschaft, der Industrie- und Handelskammer (IHK), des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), Vertreter von Partnerunternehmen in Japan sowie interessierte Besucher. Und sogar Kinder aus der Kita Arche Noah besuchten das Werk, um sich anzuschauen, wo ihre Eltern beziehungsweise Großeltern arbeiten. Über Ausbildungsmöglichkeiten im Werk informierte das Jugendförderungszentrum, unter dessen Trägerschaft die Ausbildung des NTN-Nachwuchses erfolgt.

100 Jahre NTN – das ist dem Unternehmen nicht anzusehen. Genau genommen ist die Betriebsstätte in Gardelegen auch erst 20 Jahre alt. Seit 2002 produziert das Unternehmen als IFA Antriebstechnik Gardelegen Seitenwellen für Automobilhersteller. 2006 stieg die NTN Corporation, die heute der zweitgrößte Weltproduzent von Seitenwellen ist, ein und übernahm 25 Prozent der Anteile. Seither wurde das Unternehmen „in Stufen vom Mutterkonzern übernommen“, berichtete NTN AT-Geschäftsführer Guido Steffen. Im vorigen Jahr wurde es eine hundertprozentige Tochter des NTN-Mutterkonzerns mit Sitz in Osaka. Der wiederum feiert in diesem Jahr sein großes Firmenjubiläum. Wie Steffens sagte, habe NTN AT die „Sicherheit des starken Mutterkonzerns im Rücken, der in schwierigen Zeiten unterstützt und schützt“. Und dennoch, und das begrüßte Steffen, „lässt man uns hier viele Freiheiten mit „flachen Hierarchien, was nicht unbedingt japanisch ist“. Dies ermögliche weiterhin ein familiäres Arbeiten unter Einbeziehung der Vorschläge der Mitarbeiter. „Man lässt uns unseren Weg weiter gehen“, betonte Steffen. Insgesamt sind 23.000 Mitarbeiter bei NTN beschäftigt, am Standort Gardelegen sind es etwa 150.

„Was hier passiert, ist eine ganz tolle Leistung“, lobt Jürgen Ude, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Das innovative Unternehmen biete sichere Arbeitsplätze für qualifizierte Kräfte.

Neben den Altbürgermeistern Konrad Fuchs und Hartmut Krüger begrüßte Steffen auch den Uralt-Bürgermeister Julius Beck (von 1890 bis 1931 Bürgermeister in Gardelegen), dargestellt von Rupert Kaiser. Der Uralt-Bürgermeister, der jeder Neuheit „wohlwollend und interessiert entgegentrat“ begrüßte, was in Gardelegen auf dem NTN-Gelände entstanden ist. Dort seien Visionäre vor Ort, wie er einer war.

100 Jahre NTN ist auch das Thema für das 23. VDI-Symposium am 15. November in Gardelegen. „Wir erwarten dazu auch den Ministerpräsidenten“, gab Peter Timme, Leiter der Bezirksgruppe Altmark im VDI, bekannt.